Mit einem Heimsieg würde Rapid im Wettstreit um die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga wieder vorlegen. Als erster Salzburg-Verfolger empfangen die Wiener schon am Dienstagabend (20.30 Uhr) den SKN St. Pölten. Die siebentplatzierten Niederösterreicher rittern um die Teilnahme an der Meistergruppe der Top Sechs. Auf den vom WAC gehaltenen Platz fehlen aktuell zwei Punkte.

Rapid will mehr.
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Die Rollen sind klar verteilt. "Die Gegner fahren da her und haben wenig zu verlieren. St. Pölten wird auch was mitnehmen wollen", sagte Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer am Montag. Da war er sich mit Robert Ibertsberger einig. "Wir sind der klare Außenseiter, der Druck zu punkten liegt klar bei Rapid", betonte der St. Pölten-Trainer. "Für uns ist das eine Art 'Bonusspiel', bei dem wir trotzdem alles geben werden, damit wir mit etwas Zählbarem die Heimreise antreten können."

Hoffnung

Kühbauer hingegen hoffte auf einen Auftritt wie zuletzt gegen Sturm (4:1). "Wenn wir so spielen wie die zweite Halbzeit gegen Sturm, wo wir sehr präsent waren, wo wir dominiert haben, dann kann das in eine gute Richtung gehen."

Rapid winkt der fünfte Heimsieg im achten Saison-Auftritt, hat die vergangenen beiden Heimduelle mit St. Pölten aber 0:2 und 0:1 verloren. Beim 0:2 trainierte Kühbauer selbst noch die Gewinner, das 0:1 im November 2019 ist ihm Warnung genug. "Wir sind gewarnt, dass wir eine gute Leistung abliefern müssen, um zu einem Dreier zu kommen." Ein solcher gegen seinen Ex-Club würde Kühbauer den 100. Sieg als Bundesliga-Trainer bescheren.

Bezogen

Zwischen der Admira und der Austria sind die Ziele vor dem direkten Duell in der Südstadt bezogen. Während die Maria Enzersdorfer die "Rote Laterne" am Dienstagabend (18.30 Uhr) an Altach abgeben wollen, hoffen die Wiener mit einem weiteren Dreier noch auf den Zug Richtung Meistergruppe aufspringen zu können. Zum Frühjahresstart blieben beide Teams ungeschlagen.

Die Austria will auch mehr Punkte.
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Admiras Damir Buric war nach dem 2:2 gegen St. Pölten ebenso zufrieden wie Trainerkollege Peter Stöger nach dem 1:0 in Ried. Der Austria-Coach sah den knapp 50 Minuten in Unterzahl erkämpften Erfolg im Innviertel aber kritisch. "Wir müssen mehr Ruhe und Klarheit in unser Offensivspiel bringen", betonte er zwei Tage danach. Christoph Monschein wird der Austria nach einem Bänderteileinriss im Sprunggelenk rund zwei Wochen fehlen.

"Die Jungs haben zwar recht gut verteidigt, sind viel gelaufen und haben alles für die Mannschaft unternommen, aber grundsätzlich müssen wir den Gegner viel öfter mit unserem Spiel dazu zwingen, im Defensivbereich zu arbeiten", sah Stöger viel Verbesserungspotenzial in der Offensive. Bei 13 erzielten Toren in 13 Ligaspielen hat nur Altach (11) weniger oft angeschrieben. Die Admira hält bei 14 Saisontreffern.

Die Devise

Am Wochenende von Rapid ausgebremst, will Sturm Graz wieder Schwung aufnehmen. Im steirischen Derby gegen den TSV Hartberg ist die Mannschaft von Trainer Christian Ilzer am Dienstagabend (18.30 Uhr) Favorit, bangt aber um den Einsatz einiger Stammkräfte. Vonseiten der achtplatzierten Hartberger versprach Trainer Markus Schopp einen mutigen Auftritt.

Die Nachwehen des 1:4 von Wien sorgten für Hochbetrieb in der medizinischen Abteilung der Grazer. Ilzer sprach am Montag auf einer virtuellen Pressekonferenz von "einigen Wehwehchen" bei einigen Kaderspielern, wollte die Wackelkandidaten aber nicht outen. Die "Kleine Zeitung" wies die Führungskräfte Jon Gorenc-Stankovic, Gregory Wüthrich und Otar Kiteishvili als angeschlagen aus. Allzu schlimm schien die Sachlage aber nicht, das Trio machte am Montag das Mannschaftstraining mit.

Ilzer hatte den heftigsten Nackenschlag seiner kurzen Trainer-Ära bei Sturm aufzuarbeiten. Der eingeschlagene Kurs soll beibehalten werden. "Es bringt jetzt gar nichts personell oder strategisch alles über den Haufen zu werfen. Wir sind ganz gut unterwegs in einem Entwicklungsjahr", sagte Ilzer. (APA, red, 25.1.2021)

Mögliche Aufstellung der 14. Runde in der Fußball-Bundesliga – Dienstag-Spiele:

FC Admira – FK Austria Wien (Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, 18.30 Uhr). Bisheriges Saisonergebnis: 2:2 (a), 2019/20: 1:1 (a), 0:0 (h), 0:1 (a), 0:2 (h)

Admira: Leitner – Maier, Petlach, Aiwu, Ostrzolek – Auer – Hoffer, Kerschbaum, Tomic, Starkl – Breunig

Ersatz: Hadzikic – Bauer, Malicsek, Kadlec, Hausjell, Kronberger, Atanga, Wooten

Es fehlen: Babuscu (nach Knie-OP), Ganda (persönliche Gründe)

Fraglich: Atanga (fehlende Spielgenehmigung)

Austria: Pentz – Teigl, Schösswendter, Palmer-Brown, Suttner – Zwierschitz, Ebner – Sarkaria, Fitz, Jukic – Pichler

Ersatz: Kos – Handl, Madl, Radulovic, Grünwald, Wimmer, Edomwonyi

Es fehlen: Martel (gesperrt), Monschein (Bänderteileinriss im Sprunggelenk), Demaku (im Aufbautraining)

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SK Sturm Graz – TSV Hartberg (Graz, Merkur Arena, 18.30 Uhr). Bisheriges Saisonergebnis: 1:1 (a); 2019/20: 0:1 (a), 3:1 (h), 2:1 (a), 1:4 (h)

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Nemeth, Wüthrich, Dante – Hierländer, Gorenc-Stankovic, Ljubic, Kuen – Friesenbichler, Jantscher

Ersatz: Schützenauer – Geyrhofer, Ingolitsch, Jäger, Huspek, Kiteishvili, Zettl, F. Mwepu

Es fehlen: Balaj (gesperrt), Trummer (im Aufbautraining)

Fraglich: Gorenc-Stankovic, Wüthrich, Kiteishvili (alle angeschlagen)

Hartberg: Swete – Lienhart, Luckeneder, Gollner, Klem – Nimaga, Kainz – Horvath, Rep, Ertlthaler – Tadic

Ersatz: Sallinger – Rotter, Gölles, Tijani, Ried, Chabbi, Schmerböck

Es fehlen: Heil (gesperrt), Lema (im Aufbautraining)

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SK Rapid Wien – SKN St. Pölten (Wien, Allianz Stadion, 20.30 Uhr). Bisheriges Saisonergebnis: 2:1 (a); 2019:20: 2:2 (a), 0:1 (h)

Rapid: Strebinger – Stojkovic, Hofmann, Barac, Ullmann – Petrovic, D. Ljubicic – Schick, Knasmüllner, Ritzmaier – Kara

Ersatz: Gartler – Sonnleitner, Greiml, Grahovac, Demir, Arase, Kitagawa

Es fehlen: Fountas (gesperrt), Schobesberger, Dibon, Velimirovic (alle rekonvaleszent)

St. Pölten: Riegler – Blauensteiner, Steinwender, Muhamedbegovic, Schulz – Schütz, Pokorny, R. Ljubicic – Tanzmayr, Schmidt, Hugi

Ersatz: Kretschmer – Drescher, Maranda, Asadi, Halper, Davies, Grozurek, Tetteh