Wien – Der FC Barcelona hat seine Stellung als umsatzstärkster Fußballklub der Welt halten können. Gemäß einer Studie des Wirtschaftsprüfungsunternehmens Deloitte kam Spaniens Vizemeister in der Saison 2019/20 auf 715,1 Millionen Euro und behielt damit hauchdünn vor Rivale Real Madrid (714,9 Millionen) die Oberhand. Dieser Abstand ist der geringste, den es je zwischen den beiden erstplatzierten Teams des Rankings gab.

Die Corona-Krise ging aber auch an den beiden spanischen Aushängeschildern nicht spurlos vorbei. Barcelona lag um mehr als 120 Millionen hinter der 2018/19 aufgestellten neuen Rekordmarke von 840,8 Millionen zurück. Die Katalanen hatten damals als erster Verein überhaupt die 800-Millionen-Marke erreicht bzw. übertroffen. Bei Real, das vor Barcelona die Wertung angeführt hatte, fiel der Umsatz "nur" um etwas mehr als 42 Millionen geringer aus.

Bayern in den Top 3

Bayern München schaffte es bei der 24. Ausgabe der im Jänner publizierten "Football Money League" mit 634,1 Millionen erstmals seit 2013/14 wieder unter die ersten drei. Die Bayern zogen an Manchester United (580,4 Millionen) vorbei, das auch deshalb schlechter abschnitt, weil es 2019/20 in der Champions League nicht dabei war. Positive Nachrichten gab es hingegen für Liverpool (558,6 Millionen), das erstmals seit 2001/02 wieder unter den ersten fünf ist.

Mit dem 15. Zenit St. Petersburg (236,5 Millionen gegenüber 180,4) und dem 17. Everton (212 Millionen gegenüber 210,5) gab es unter den besten 20 Klubs nur zwei, die ihr Ergebnis trotz Pandemie verbessern konnten. Erstmals in diesem speziellen Kreis scheint Eintracht Frankfurt auf, der Arbeitgeber der ÖFB-Teamspieler Martin Hinteregger und Stefan Ilsanker sowie von Trainer Adi Hütter ist 20. (174 Millionen).

"Die Branche ist resilient"

Gemeinsam erwirtschafteten die Top-20-Klubs einen Umsatz von 8,2 Milliarden Euro, nachdem es in der Saison davor noch 9,3 Milliarden gewesen waren. Das Wachstum der vergangenen Jahre ist damit gestoppt, und das wird sich im nächsten Ranking nicht ändern. "Bis zum Ende der aktuellen Saison ist laut unserer Studie mit weiteren Umsatzeinbußen von bis zu zwei Milliarden Euro zu rechnen", so Wilfried Krammer, Director bei Deloitte Österreich.

Für die Zukunft ist er positiv gestimmt. "Trotz der ernüchternden Bilanz behält der Spitzenfußball auch weiterhin seinen Wert für Fans, Rundfunk und Werbepartner. Die Branche ist resilient, und es ist zu erwarten, dass sie sich in den kommenden Jahren rasch erholen wird." Darauf hoffen auch die österreichischen Bundesligisten.

Red Bull Salzburg mit 183 Millionen Umsatz

Umsatzstärkster Klub in Österreich war einmal mehr Red Bull Salzburg (183,014 Millionen). Hier ist allerdings zu berücksichtigen, dass in der "Österreich-Wertung" im Gegensatz zur Studie die Transfererlöse, die bei Salzburg beträchtlich waren, einberechnet wurden. Der Serienmeister konnte auch aufgrund der ersten Teilnahme an der Champions League ein Rekordergebnis einfahren.

Über eine klare Steigerung durfte sich auch der auf Rang drei vorgestoßene LASK (34,266 Millionen) freuen. Signifikante Rückgänge gab es hingegen beim Zweiten Rapid (42,068 Millionen) und vor allem Vierten Austria (22,755 Millionen). "Die Corona-Krise hat auch in der österreichischen Bundesliga ihre Spuren hinterlassen", sagte Krammer. Hauptsächlich dank Salzburg gab es gesamt trotzdem eine deutliche Steigerung von 281,950 auf 347,479 Millionen Euro. (APA, 26.1.2021)

Die umsatzstärksten Fußballklubs der Welt (laut Deloitte Football Money League für die Saison 2019/20):

1. FC Barcelona (ESP) 715,1 Mio. Euro (2018/19: 840,8)
2. Real Madrid (ESP) 714,9 (757,3)
3. Bayern München (GER) 634,1 (660,1)
4. Manchester United (ENG) 580,4 (711,5)
5. Liverpool (ENG) 558,6 (604,7)
6. Manchester City (ENG) 549,2 (610,6)
7. Paris St. Germain (FRA) 540,6 (635,9)
8. Chelsea (ENG) 469,7 (513,1)
9. Tottenham (ENG) 445,7 (521,1)
10. Juventus Turin (ITA) 397,9 (459,7)
11. Arsenal (ENG) 388,0 (445,2)
12. Borussia Dortmund (GER) 365,7 (371,7)
13. Atletico Madrid (ESP) 331,8 (367,6)
14. Inter Mailand (ITA) 291,5 (364,6)
15. Zenit St. Petersburg (RUS) 236,5 (180,4)
16. Schalke 04 (GER) 222,8 (324,8)
17. Everton (ENG) 212,0 (210,5)
18. Olympique Lyon (FRA) 180,7 (220,9)
19. SSC Napoli (ITA) 176,3 (207,4)
20. Eintracht Frankfurt (GER) 174,0 (182,2)

Umsatzranking der österreichischen Klubs 2019/20 (inklusive Transfererlöse, internationale Wertung ohne):

1. Red Bull Salzburg 183,014 Mio. Euro (119,061)
2. SK Rapid Wien 42,068 (50,745)
3. LASK 34,266 (15,303)
4. FK Austria Wien 22,755 (38,763)
5. SK Sturm Graz 15,837 (18,94)
6. WAC 13,608 (8,337)
7. FC Admira 9,191 (6,716)
8. SKN St. Pölten 8,059 (8,374)
9. SCR Altach 7,374 (7,386)
10. WSG Tirol 6,339 (4,017)
11. TSV Hartberg 4,968 (4,308)