Als vor einigen Jahren Marcella Hazans Standardwerk "Die klassische italienische Küche" (Echtzeit-Verlag) auf Deutsch erschien, kochte ich mich durch diverse Rezepte aus dem Buch. Das Gericht, das seitdem am häufigsten auf dem Tisch landete, ist die "Zuppa di lenticchie con pasta, pancetta e aglio" – Linsensuppe mit Pasta, Speck und Knoblauch. Es ist ein wunderbares Wohlfühlessen, besonders an kalten Tagen, und kann auch gut wieder aufgewärmt werden. In diesem Fall sollte man die Pasta aber portionsweise, je nach Bedarf, mitkochen (siehe Foto 6), also nur in jener Menge, die man diesem Tag auch gleich serviert. Sonst hat man am nächsten Tag beim Wiederaufwärmen Suppe mit sehr weicher Pasta, was nur mehr halb so gut ist.

Linsensuppe mit Pasta
Foto: Petra Eder

Als geeignete Pasta empfiehlt Hazan "kurze, röhrenförmige Suppenpasta", die leider hierzulande nicht so einfach zu bekommen ist. Ich kaufe daher bei Italien-Aufenthalten immer einige Packungen Ditalini rigati, die für mich die perfekten Nudeln für dieses Gericht darstellen. Die Vielfalt der Pastasorten ist in österreichischen Supermärkten nicht gerade groß, daher ist es schwer, Empfehlungen abzugeben. Nudeln für die klare (Rind-)Suppe passen jedenfalls ganz und gar nicht in den dicken Linseneintopf. Maccheroncini sind etwas zu lang, gehen aber notfalls, auch kleine Hörnchen sind vorstellbar. Wichtig ist, dass der Teig nicht zu dünn ist. Falls wer Tipps hat, wo man Ditalini rigati in Wien bekommt (nicht aus Vollkornmehl), gerne posten.

Die Menge an Zutaten habe ich im Lauf der Zeit etwas abgewandelt, es ist bei dieser Suppe aber auch nicht so tragisch, wenn man die Angaben nicht so genau nimmt. Hazan nimmt beispielsweise im Original frische Tomaten (6 EL gehackt) oder die gleiche Menge San Marzano aus der Dose. Ich verwende für diese Menge den Inhalt einer Dose mit 240 g Füllgewicht, das macht die Suppe etwas tomatiger als im Ursprungsrezept. Im Urlaub habe ich einmal mangels Kochbuchs versehentlich kleine Karottenstücke dazugegeben – machen sich ebenfalls nicht schlecht darin, wenn man mehr Gemüse haben möchte. Petersilie, die Marcella Hazan schon zu Beginn mit dem Gemüse beigibt, lasse ich ebenfalls weg.

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Das Rezept als PDF zum Ausdrucken.

Für rund 6 Portionen benötigt man:

  • etwas Olivenöl zum Anbraten
  • ca. 100 g Speck (nicht zu stark geräuchert), gewürfelt oder in kleine Streifen geschnitten
  • 1 große fein gehackte Zwiebel
  • 1 große fein gehackte Knoblauchzehe
  • 3 Selleriestangen, fein gehackt
  • 220 g Berglinsen
  • 1 Dose San-Marzano-Tomaten, in Stücke geschnitten + Saft

  • 150 g kurze röhrenförmige Suppenpasta
  • Salz und Pfeffer
  • Pecorino Romano oder – schmeckt genauso gut – Parmesan

In einem großen Topf zwei bis drei Esslöffel Olivenöl, den Speck, die Zwiebeln, Knoblauch ...

Foto: Petra Eder

... und Stangensellerie bei mittlerer Hitze braten, bis das Gemüse leicht gebräunt ist. (ca. 10-15 Minuten)

Foto: Petra Eder

Die Tomaten dazu geben, einige Minuten köcheln.

Foto: Petra Eder

Schließlich die Linsen hinzufügen, ein paar Mal umrühren.

Foto: Petra Eder

Mit soviel Wasser aufgießen, dass dieses rund fünf Zentimeter über den Zutaten steht. Nun sanft köcheln, je nach Linsensorte 20-30 Minuten. Sollte das Wasser komplett aufgesogen sein, wieder nachleeren.

Foto: Petra Eder

Salzen und pfeffern und die Pasta dazugeben und für einige Minuten mitkochen (Packungsanleitung beachten), falls nötig, noch Wasser hinzufügen. Die Nudeln sollten noch al dente sein. Dann sofort mit ...

Foto: Petra Eder

... geriebenem Käse servieren.

(Petra Eder, 27.1.2021)

Weitere Rezepte mit Linsen:

Schnelles Linsen-Dal

Bunter Linsensalat

Foto: Petra Eder