Am Dienstag wurde der Immobilienpreis Fiabci Prix d'Excellence Austria verliehen. Ausgelobt wurde er vom österreichischen Ableger des weltweiten Dachverbands der Immobilienberufe, Fiabci, sowie dem Österreichischen Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI). 40 Projekte wurden dafür eingereicht. Die fünf Siegerprojekte im Überblick

Kategorie Hotel & Serviced Apartments:

Die Hotelbranche wurde von der Corona-Pandemie besonders getroffen. Daher gab es in dieser Kategorie auch nur wenige Einreichungen. Die Jury nominierte letztendlich nur ein einziges Projekt, das wenig überraschend auch zum Sieger gekürt wurde, nämlich das Projekt Phil's Place von 6B47.

Dafür wurden im von Karl Schwanzer 1965 erbauten und heute denkmalgeschützten Gebäude, das bis 2013 der Stammsitz des Unternehmens Philips war, 135 vollmöblierte und servicierte Apartments errichtet, die von Geschäftsreisenden und Urlaubern tage- oder monatsweise gebucht werden können.

Foto: Phils Place

Kategorie Wohnen

In der Kategorie Wohnen wurde das Neubauprojekt "Rondo" von Value One (Planung: Thomas Pucher) im Viertel Zwei beim Wiener Prater ausgezeichnet. Mit den abgestuften Gebäuden sei "dichter, aber qualitätsvoller Wohnbau" entstanden, urteilte die Jury. Hervorgehoben wurden auch das eigene Energienetz, das Energiequellen für die eigene Energieproduktion am Standort nutzt, und die vielfältigen Angebote und Qualitäten im gesamten Viertel.

Weitere Nominierte

"Skyfall" in Wien-Meidling – Bauträger: Ulreich Bauträger GmbH, Architektur: Daneshgar Architects

Baugruppenprojekt "Bikes and Rails" in Wien-Favoriten – Projektentwicklung: Bikes and Rails mit Familienwohnbau, Architekt und Wohnbund-Consult, Architektur: Architekturbüro Reinberg ZTGmbH

Foto: Value One

Kategorie Altbau

Das Haus an der Mariahilfer Straße 182 im 15. Bezirk wurde 2014 durch eine von einem Bewohner ausgelöste Gasexplosion schwer beschädigt. Später wurde es nach Plänen von Trimmel Wall Architekten durch den Projektentwickler Immobilienverwaltung und -vermittlung Helga Brun wiederaufgebaut, energieeffizient saniert und das Dachgeschoß ausgebaut. Der Altbau-Charme blieb trotz der Metamorphose erhalten, wie die Jury betonte. Sämtliche Wohnungen erreichen Passivhausstandard. Frühere Mieter konnten sich nach dem abgeschlossenen Umbau ihre neue Wohnung aussuchen.

Weitere Nominierte

Althan Park – Projektentwickler: 6B47 Real Estate Investors, Architektur: HD ARCHITEKTEN

Über den Dächern von Innsbruck – Projektentwickler: Neue Heimat Tirol, Architektur: Reitter Architekten ZT GesmbH

Foto: Trimmel Wall Architekten, HV Helga Brun

Kategorie Gewerbe

Als Preisträger in der Kategorie Gewerbe ging die Buwog für ihren neuen Standort an der Wiener Rathausstraße (Planung: Arge Schuberth/Stadler Prenn/Ostertag, Atelier Heiss) hervor. Das Projekt wurde anstelle von Harry Glücks Glaspalast errichtet, der früher das Rechenzentrum der Stadt beherbergte. Dafür mussten auch Anrainerinteressen, etwa was wichtige Sichtachsen betrifft, berücksichtigt werden. Die Jury überzeugte "der aktive Umgang mit den Baumaterialien beim Abbruch und deren nachhaltige Wiederverwendung". Ein großes Dienstleistungsunternehmen im Stadtzentrum wirke sich außerdem positiv auf das Umfeld aus und helfe, unnötige Wege zu vermeiden. Zudem sei sogar im Büro der Buwog das Thema Wohnen präsent – etwa in der gemütlichen Lobby.

Weitere Nominierte

High Street Retail & Office im Herzen Wiens, 1010 Wien– Projektentwickler: ARE Austrian Real Estate GmbH, Architektur: Wehofer Architekten ZT GmbH

QBC 4, 1100 Wien – Projektentwickler: UBM Development Österreich, Architektur: Jabornegg & Palffy Architekten

Foto: Buwog

Kategorie Spezialimmobilien

Ein Therapiezentrum, ein Büro und vier Mietwohnungen sind im Vorarlberger Projekt 2226 Lingenau, konzipiert und realisiert von Baumschlager Eberle Architekten für den Eigentümer AKS Gesundheit, untergebracht. Das Besondere daran: Das Haus kommt ohne technische Heizung, Kühlung und Lüftung aus. Erreicht wird das mithilfe der hohen Speichermassen der Mauern, eines ausgewogenen Anteils an Fensterflächen, der Energieeinträge von Menschen und Computer sowie sensorisch gesteuerter Lüftungsflügel. Die Ziffern im Namen beziehen sich auf die Wohlfühltemperatur von 22 bis 26 Grad, die hier dennoch erreicht wird. (zof, 27.1.2021)

Weitere Nominierte

Justizgebäude Salzburg – Projektentwickler: Bundesimmobiliengesellschaft mbH (BIG), Architektur: Franz und Sue ZT GmbH

Paracelsus Bad & Kurhaus, Salzburg – Projektentwickler und Architektur: Berger+Parkkinen Architekten


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