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Frontex-Chef Fabrice Leggeri.

Foto: AP / Darko Vojinovic

Budapest – Die EU-Grenzschutzagentur Frontex stellt ihre Tätigkeit in Ungarn ein. Das erklärte der Sprecher der Agentur, Chris Borowski, am Mittwochabend laut dem Internetportal "hvg.hu". Als Grund wurde angeführt, dass Ungarn dem jüngsten diesbezüglichen Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) nicht nachkomme und weiter Asylsuchende gesetzwidrig nach Serbien abschiebe.

EU-Innenkommissarin begrüßt Rückzug

Wenn Frontex weiter am ungarischen Grenzschutz teilnehme, würde die Agentur riskieren, Teil einer dem EU-Recht widersprechenden Praxis zu sein, betonte Borowski. EU-Innenkommissarin Ylva Johansson begrüßte die Entscheidung am Mittwoch auf Twitter.

Der EuGH hatte Mitte Dezember in einem Urteil zu einem Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission gegen Ungarn entschieden, dass Ungarn gegen das europäische Asylrecht verstößt. Trotz dieses Urteils hält Ungarn nach wie vor an der Praxis der pauschalen Abschiebung fest, lautete die Kritik. (APA, 27.1.2021)