Filme wie "Dumbo" enthalten teils rassistische Stereotypen – Disney versieht sie mit einem Warnhinweis, Kinder können sie gar nicht aufrufen.

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Schon im vergangenen Jahr führte Disney erstmals Warnhinweise bei Inhalten ein, die problematisch sein könnten. Zuschauer von Disney+ lasen bei Filmen wie "Dumbo", "Aristocats", "Robin Hood" oder "Dschungelbuch" den Text, dass die Inhalte herabwürdige Darstellungen von Minderheiten beinhalteten (mehr dazu hier). Den Text sieht man etwa, wenn im Film "Aristocats" von 1970 eine schielende, ostasiatisch aussehende Katze zu singen beginnt zu. Nun geht das Unternehmen einen Schritt weiter – auf Profilen für Kinder können keine Serien oder Filme mehr gesehen werden, in denen rassistische Darstellungen vorkommen. Darunter fallen auch die zuvor genannten Klassiker.

Warnhinweis bleibt

Einige Inhalte, die für ältere Zielgruppen gedacht sind, werden schon jetzt bei Kinderkonten ausgeblendet, wie "Engadget" berichtet. Nachfolger der Titel sind teilweise noch verfügbar, da diese weniger problematisch seien. Erwachsene können immer noch alle Inhalte anschauen, sehen aber weiterhin einen Warnhinweis. Zuschauer werden dann darauf hingewiesen, dass die Stereotype in den Filmen schon damals "falsch" gewesen und es auch heute noch seien. Zuschauer können die Hinweise nicht überspringen. Bereits in der Vergangenheit hatte Disney auf "veraltete kulturelle Darstellungen" in seinen Filmen hingewiesen.

"Schädliche Wirkung" erkennen

Die Idee dahinter sei, dass ein Erwachsener die Inhalte in einen Kontext setzen und diese einem Kind erklären könne, wenn dieses mitschaue. Disney hatte zuvor betont, es wolle die Inhalte nicht entfernen, sondern ihre "schädliche Wirkung" thematisieren. Man wolle "daraus lernen und zu Gesprächen anregen". Bei der Auswahl der problematischen Szenen ließ sich das Unternehmen von afroamerikanischen Filmkritikern beraten. (red, 28.1.2021)