Zertifizierung bis 2025, kommerzieller Einsatz spätestens 2030: So lauten die Pläne bei Virgin Hyperloop für den Highspeedzug, der dank einer magnetisch angetriebenen Transportkapsel in einer Röhre, in der ein Vakuum herrscht, bis zu 1.000 Kilometer pro Stunde schnell fahren kann. Und das nahezu geräuschlos.

Personenbeförderung in der Röhre

Die Fahrt zwischen New York und Washington würde damit nur 30 Minuten dauern, heißt es. Das wäre doppelt so schnell wie ein kommerzieller Jet-Flug und viermal schneller als ein Hochgeschwindigkeitszug. Die Idee zu der Technologie stammt von Tesla-Gründer Elon Musk, bevor Virgin-Gründer Richard Branson die Entwicklung weiter vorantrieb.

So soll es in einer Transportkapsel des Virgin Hyperloop aussehen.
Virgin Hyperloop

In einem kürzlich veröffentlichten Video ist zu sehen, wie sich das Unternehmen die Personenbeförderung in der Röhre vorstellt: Die Passagiere checken ein und betreten dann durch Schleusen die Kapseln. Die Innenausstattung sieht mehr nach Lounge aus als nach einem Verkehrsmittel. Die eleganten Sitze aus Holz und Textil sind als Einzelplätze, Zweierbänke oder als Viererensemble angeordnet. In der Lehne des Vordersitzes ist jeweils ein Display eingelassen, das den Fahrgast über die verbleibende Zeit bis zum Ziel informiert.

Virgin Hyperloop

Die Kapseln sind zu einer Gruppe kombiniert, die sich dann auf die Reise macht. Kurz vor dem Ziel trennt sich die Kapsel und biegt an einer Weiche zu ihrem Ziel ab, während der Rest des Zuges weiter auf der Hauptstrecke fährt. Die Trasse verläuft teilweise oberirdisch auf Stelzen, teilweise unter der Erde. Die oberirdischen Abschnitte und die Dächer der Terminals sind mit Solarzellen ausgestattet.

Test mit Passagieren im November 2020.
Virgin Hyperloop

"Ein neues Transportmittel von Grund auf zu entwickeln ist gleichzeitig Chance und Verantwortung", wird Sara Luchian, Leiterin des Bereichs Passenger Experience bei Virgin Hyperloop, bei Golem.de zitiert. "Die Hyperloop-Technologie – und das, was sie ermöglicht – bedeutet einen Paradigmenwechsel. Folglich sollte auch das Fahrgast-Erlebnis nichts weniger als außergewöhnlich sein."

Dänisches Design

Luchian ist einer der ersten Menschen, die überhaupt mit einem Hyperloop gefahren sind. Zusammen mit Virgin-Hyperloop-Technikchef Josh Giegel war sie im November vergangenen Jahres an Bord der ersten Hyperloop-Kapsel, die mit Passagieren durch die Teströhre in der Wüste von Nevada schwebte. Auch dazu gibt es ein Video (siehe oben).

In diesem Video wird erklärt, wie die Hyperloop-Technologie funktioniert.
Business Insider

Das Design stammt zum Teil von der Bjarke Ingels Group (BIG), berichtet "Golem". Das dänische Architekturbüro hat auch die Zweierkapsel XP-2, Spitzname Pegasus, entworfen, in der Luchian und Giegel unterwegs waren. Die Gestaltung des Fahrgastraums hat das US-Designbüro Teague übernommen. Darin seien "einige der besten Aspekte aus der Luftfahrt, dem Schienenverkehr, der Automobilindustrie und sogar dem Gastgewerbe" eingeflossen, sagte Teague-Chef John Barratt. So sei es gelungen, ein tolles Fahrgasterlebnis für Virgin Hyperloop zu schaffen. (red, 29.1.2021)