Die Alterszusammensetzung auf den Intensivstationen ist, wie es in dem Dokument der GÖG heißt, "von älteren Altersgruppen dominiert". So waren bis Ende November fast zwei Drittel aller Intensivpatienten mit einem positiven Corona-Test älter als 65 Jahre.

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Wien – Rund 30 Prozent aller Patientinnen und Patienten, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden und eine Behandlung auf einer Intensivstation erhielten, sind im Beobachtungszeitraum bis Ende November 2020 verstorben. Das geht aus einem kürzlich veröffentlichten Factsheet zu "Intensivpflege und Covid" hervor, das von der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) erstellt wurde. Insgesamt wurden vom Start der Pandemie bis Ende November 1342 Personen mit einem positiven Testresultat auf einer Intensivstation in Österreich aufgenommen. Den Aufenthalt haben 408 Personen nicht überlebt. Am 26. November wurde übrigens mit 714 Personen der Höchstbelag an Intensivpatienten in der zweiten Welle verzeichnet. Zum Vergleich: Aktuell befinden sich mit Stand Sonntag noch 297 aktive Fälle auf Intensivstationen.

Fast zwei Drittel aller Intensivpatienten älter als 65 Jahre

Der Altersbelag auf den Intensivstationen ist, wie es in dem Dokument der GÖG heißt, "von älteren Altersgruppen dominiert". So waren bis Ende November fast zwei Drittel aller Intensivpatienten älter als 65 Jahre. Von den insgesamt 836 Intensivpatienten in dieser Altersgruppe haben 349 den Aufenthalt nicht überlebt – das sind 42 Prozent.

Signifikant anders sieht es bei der Altersgruppe bis 50 Jahren aus: Von 171 positiv getesteten jüngeren Personen, die auf Intensivbetten transferiert wurden, überlebten 160 Personen. Elf starben auf einer Intensivstation. Die Todesfallrate aller Corona-positiven Personen unter 50 Jahren, die eine Intensivpflege benötigten, macht damit vergleichsweise "nur" sechs Prozent aus. Bei der Personengruppe zwischen 50 und 64 Jahren beträgt die Todesfallrate 14 Prozent. Aussagen über mögliche Corona-Folgeschäden von Personen, die aus der Intensivpflege entlassen werden konnten, gibt es im Factsheet keine.

Großteil der Verstorbenen war ausschließlich auf Normalstationen

Interessant ist die Feststellung der Autoren, dass der überwiegende Großteil der Corona-Todesfälle außerhalb von Intensivstationen registriert wurde. So wurden laut GÖG gleich 42 Prozent der Verstorbenen bis Mitte November "ausschließlich auf Normalstationen gepflegt".

Fast ebenso viele Verstorbene kamen zuvor nicht ins Spital beziehungsweise "verstarben außerhalb von landesfondsfinanzierten Krankenanstalten". Dieser Anteil macht konkret 39 Prozent aus. Der Anteil der Corona-Fälle, die auf Intensivstationen verstorben sind, beträgt demnach 19 Prozent.

Bei dieser Statistik ist eine deutliche Verschiebung in der zweiten Welle ersichtlich: Denn bis Ende September, also noch vor dem massiven Anstieg bei den Neuinfektionszahlen, machte der Anteil der verstorbenen Covid-Patienten auf Intensivstationen noch ein Viertel aller Corona-Todesopfer aus. Der Anteil jener Personen, die zu Hause verstarben, machte bis Ende September laut GÖG 25 Prozent aus. Bis Ende November ist dieser Anteil auf die oben erwähnten 39 Prozent gestiegen.

Insgesamt wurden gemäß Belagsmodell des Covid-Prognose-Konsortiums 0,94 Prozent der positiv getesteten Personen in Österreich intensivmedizinisch betreut. (David Krutzler, 1.2.2021)