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Jared Kushner und sein ehemaliger Stellvertreter Avi Berkowitz (links).

Foto: KEVIN LAMARQUE / Reuters

Eigentlich bleiben die Namen der Nominierten für den Friedensnobelpreis geheim – es sei denn, jene Person veröffentlicht ihn, die ihn in den Hut geworfen hat. So sickern jährlich dutzende Kandidaten an die Öffentlichkeit. Auch heuer wurde die Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg wieder auf die Liste gesetzt oder der russische Oppositionelle Alexej Nawalny. Beide wurden von norwegischen Parlamentsabgeordneten nominiert.

Doch auch der Berater des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, sein Schwiegersohn Jared Kushner, wurde als Friedensnobelpreisträger 2021 vorgeschlagen. Der Grund: Seine Rolle bei der Verhandlung der "Abraham Accords", jener Verträge, die zu einer Normalisierung der Beziehungen von Israel zu arabischen Staaten führen sollen.

Verteidigung bei Impeachment

Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Avi Berkowitz wurde Kushner von Alan Dershowitz nominiert, der das als emeritierter Harvard-Professor darf. Dershowitz ist der Trump-Familie bereits länger nahe, verteidigte er doch Donald Trump bei seinem ersten Impeachment-Verfahren im vergangenen Jahr. Erst am 20. Jänner sagte er im Interview mit dem "Wall Street Journal", dass auch das zweite Verfahren gegen Trump vor dem Senat eingestellt werden müsse, da der Präsident nicht mehr im Amt sei.

Prinzipiell haben tausende Personen weltweit die Macht, jemanden für den Friedensnobelpreis vorzuschlagen: so etwa Parlamentarier, ehemalige Gewinner oder natürlich Mitglieder des Komitees in Norwegen. Auch Donald Trump selbst war bereits zweimal Nominierter, und auch offensichtlich nicht geeignete Kandidaten wie Adolf Hitler oder Josef Stalin fanden sich bereits auf der Liste.

2020 gewann das World Food Programme

Kushner zeigte sich in einer ersten Reaktion von der Nominierung geehrt. Der Friedensnobelpreisgewinner wird im Oktober in der norwegischen Hauptstadt Oslo verkündet. Im Vorjahr gewann das Ernährungsprogramm der Vereinten Nationen, das World Food Programme. (red, 1.2.2021)