Die Teilnehmer*innen des "Marsches für das Leben" wollen den Zugang zu medizinisch sicheren Abtreibungen verhindern.

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Washington – Der Washingtoner "Marsch für das Leben" hat am Freitag erstmals virtuell stattgefunden. Die jährlichen Protestveranstaltung gegen Abtreibungen hatten die Demonstration wegen der Coronavirus-Pandemie und aus Sicherheitsgründen nach dem Sturm auf das Kapitol vom 6. Jänner von der Straße ins Netz verlegt. Ein nur "symbolischer" Marsch mit 200 Teilnehmer*innen fand laut Kathpress vom Museum oft the Bible bis zum Supreme Court statt.

Jänner, jedes Jahr

Das Oberste Gericht der USA hatte am 22. Jänner 1973 in dem Grundsatzurteil "Roe vs. Wade" Abtreibungen zur Privatangelegenheit erklärt. Als Protest dagegen gab es seither rund um dieses Datum jährlich Märsche, die in den vergangenen Jahren jeweils mehrere Hunderttausend Teilnehmer*innen hatten. Am diesjährigen 90-minütigen Marsch – der 48. Auflage – beteiligten sich u.a. der US-Militärbischof Joseph L. Coffey, der ehemalige NFL-Spieler Benjamin Watson, die frühere Planned-Parenthood-Klinikleiterin Abby Johnson sowie Mitglieder des Kolumbusritter-Ordens.

Redner*innen appellierten an den neuen US-Präsidenten Joe Biden, er solle "Fürsprecher der Ungeborenen sein". Biden hatte unmittelbar vor dem "March for Life" die sogenannte "Mexiko-City-Politik" (Mexico City Policy) gestoppt und ein entsprechendes Dekret unterzeichnet. Die unter Donald Trump geltende Regel verweigerte Nichtregierungsorganisationen im Ausland US-Steuermittel für Abtreibungen und Beratungen von Frauen bei einer möglichen Abtreibung.

Gegen Legalisierung

Abtreibungen sind in den USA ein höchst umkämpftes Thema. Konservative und christliche Aktivist*innen wollen die grundsätzliche Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen durch ein Urteil des Obersten Gerichtshofs aus dem Jahr 1973 rückgängig machen. (APA, 1.2.2021)