JingOS will den Linux-Desktop auf Tablets bringen.

Grafik: JingOS

Während der eigentliche Linux-Kernel auch im mobilen Bereich – als Basis von Android – eine zentrale Rolle spielt, hat das restliche Betriebssystem darüber in diesem Umfeld bislang nur wenig Verbreitung gefunden. Dies würde ein neues Projekt gerne ändern.

Tablets

Unter dem Namen JingOS gibt es nun eine neue Linux-Distribution, die ganz auf Tablets abzielt. Mit JingOS 0.6 gibt es nun die erste öffentliche Version zum Download. Auf Basis von Ubuntu wird hier eine Touch-Oberfläche geboten, die auf dem Plasma-Projekt von KDE aufsetzt. So gibt es einen eigenen Desktop, Lock Screen sowie eine Benachrichtigungszentrale und einen Task Manager.

JingOS

Einige der mitgelieferten Apps – etwa für Fotos oder Kalender – wurden extra für JingOS entwickelt, darüber hinaus lassen sich aber viele klassische KDE-Programme nutzen. Einige davon, wie der Dateimanager Dolphin oder auch die Terminal-Anwendung Konsole, sind gar vorinstalliert. Der Browser basiert auf dem Chromium-Projekt. Weitere Apps können wahlweise über den Discover App Store oder die Kommandozeile installiert werden.

Vorversion

Die Entwickler betonen allerdings auch, dass es sich dabei noch um eine frühe Testversion handelt, vieles derzeit also nicht geht. Auch beim Hardware-Support gibt es noch einiges nachzuholen, Touchpad und Touchscreen-Gesten funktionieren derzeit etwa nur für das Surface Pro 6 und das Huawei Matebook 14, die man als eine Art Referenzplattformen für JingOS versteht. Ein Update-System fehlt ebenso wie Internationalisierung, derzeit ist das System also nur auf Englisch verfügbar.

Etwas mühsam ist allerdings der Download, muss man sich dafür doch auf der Mailingliste des Projekts eintragen. Zumindest gibt es eine Anleitung, wie man das Image auch in einer Virtualbox installieren kann, wenn keine passende Hardware vorhanden ist. (apo, 2.2.2021)