Astra Zeneca lieferte weniger Impfstoff als gedacht.

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Seit Anfang Februar gilt ein neuer Plan für den Ablauf der Corona-Schutzimpfung. In diesem sind einige Phasen später angesetzt als bisher. So verschiebt sich etwa Phase zwei um zwei Wochen nach hinten, auch Phase drei beginnt zum Teil später.

Grund dafür ist laut Gesundheitsministerium, dass man vom Impfstoffhersteller Astra Zeneca deutlich weniger Dosen bekommt als bisher geplant. So habe es ursprünglich geheißen, dass in Österreich im ersten Quartal zwei Millionen Dosen dieses Herstellers verfügbar sein werden, heißt es von einem Sprecher. Stand jetzt werden es etwa 780.000 sein und damit nicht einmal die Hälfte. Außerdem empfiehlt das Nationale Impfgremium, dass das Vakzin nur an Personen bis zu 64 Jahren verimpft wird.

Konkrete Änderungen in Phase zwei

Was heißt das nun im Detail für die Österreicherinnen und Österreicher? Wie am Mittwoch auch Maria Paulke-Korinek, Leiterin der Impfabteilung im Gesundheitsministerium, im Ö1-"Morgenjournal" sagte, beginnt Phase zwei 14 Tage später, nämlich nicht schon Ende Februar, sondern Mitte März.

In dieser Phase sollen folgende Gruppen geimpft werden: Personen im Alter von 65 bis 79 Jahren, Risikopatienten, Personen in 24-Stunden-Betreuung, enge Kontaktpersonen von Schwangeren, bestimmtes Gesundheitspersonal, Schul- und Kindergartenpersonal sowie einzelne Beschäftigte bei Heer, Polizei und Strafvollzug.

Detailliertere Prioritätenliste in Phase drei

Phase drei sollte laut ursprünglichem Impfplan eigentlich im zweiten Quartal 2021 beginnen, also am 1. April. In der neuen Version läuft die Phase erst Mitte des Quartals an. Dann soll die sogenannte breite Bevölkerung geimpft werden, wobei auch dann nach einer gewissen Priorisierung vorgegangen wird.

Demnach werden etwa oberste Organe und zentrale Schlüsselkräfte des Krisenmanagements sowie Personen der Bundes- und Landesgesetzgebung, aber auch Einzelhandelsangestellte und Obdachlose früher geimpft. Am Ende der Priosrisierungsliste stehen etwa Amateursportler, die in ihrem Sport viel Körperkontakt haben, und Personen in Lehreinrichtungen wie Oberstufen und Universitäten mit großen Menschenansammlungen. Zuallerletzt kommt die restliche Bevölkerung zwischen 16 und 60 Jahren.

Erste Phase läuft

Derzeit am Laufen ist Phase 1a. Die umfasst Personal und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen. Außerdem hinein fällt Gesundheitspersonal der Kategorie I. Das sind Personen mit besonders hohem Expositionsrisiko oder Kontakt zu vulnerablen Gruppen.

Phase 1b umfasst außerdem Personal in der mobilen Pflege, Menschen mit Behinderung mit persönlicher Assistenz samt deren Assistenten und Gesundheitspersonal der Kategorie II, etwa Personal von Infektionsstationen. Phase 1b soll noch im Februar anlaufen.

Auch Personengruppen vorgezogen

Im Gesundheitsministerium betont man, dass es aber auch Verschiebungen nach vorne gegeben hat. So fallen etwa Lehrerinnen und Lehrer oder Kindergartenpersonal nun schon in die Phase zwei, nach altem Impfplan wären sie erst in Phase drei an der Reihe gewesen.

Auch künftige Verschiebungen – dass sie kommen, ist nicht unwahrscheinlich – könnten in beide Richtungen gehen. Einerseits ist der Grund für die Teilzulassung von Astra Zeneca ein Mangel an Daten. Werden diese nachgereicht, könnte es sein, dass auch dieser Impfstoff an ältere Personen abgegeben werden kann. Andererseits sind weitere Lieferengpässe nicht auszuschließen. (elas, 3.2.2021)