Eine Ministeriumssprecherin stellte auf Twitter richtig: Da gab es ein Missverständnis.

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Sie war nicht lange über das Pressemitteilungssystem OTS abrufbar, die Aussendung des Gesundheitsministeriums. Doch lange genug, um für gehöriges Aufsehen zu sorgen. Denn in der Einladung zu einer Pressekonferenz am Donnerstag hieß es, Journalistinnen und Journalisten seien bei der Medienveranstaltung nicht willkommen.

Konkret geht es in der Posse um folgende Passage der Einladung: "Aufgrund der geltenden Covid-19-Abstands- und Hygieneregeln sind wegen der Platzverhältnisse im Pressezentrum des BMDW vor Ort ausschließlich Kameraleute (1 Kamerafrau/mann pro Medium) zugelassen."

Keine Journalistinnen und Journalisten also? Nein, diese könnten, so heißt es in der Aussendung weiter, gern ihre Fragen per Mail an die Kommunikationsabteilung des Sozialministeriums stellen. Das ist klar formuliert.

"Missverständnis"

Der Aufschrei auf Twitter – wo sonst – folgte prompt, von Message-Control und Autoritarismus war da die Rede. Beinahe genauso prompt folgte die Richtigstellung: Alles nur ein Missverständnis, twitterte Margit Draxl, Leiterin der Presseabteilung von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), man werde das selbstverständlich sofort korrigieren.

Die Aussendung wurde zurückgezogen, einige Stunden später kam eine überarbeitete Version. "Jedes Medium ist eingeladen maximal eine Redakteurin bzw. einen Redakteur zu diesem Medientermin vor Ort zu entsenden", heißt es darin. Außerdem wurde der Termin vom Sozialministerium in das Bundeskanzleramt verlegt. Zum STANDARD hieß es vom Ministerium, die Möglichkeit per Mail Fragen zu stellen, wie sie in der Erstversion ausgeschickt wurde, sei als "Zusatzangebot" gedacht gewesen.

Inhaltlich geht es bei dem Pressetermin übrigens um die Corona-Situation in den Alten- und Pflegeheimen. Wie berichtet, steigt dort die Zahl der Covid-Todesfälle rasant an. Bei dem Termin sollen, so hieß es in der Einladung, aber auch positive Entwicklungen kommuniziert werden, etwa was die Impfbereitschaft und die Infektionszahlen angeht. (red, 3.2.2021)