Antonio Guterres will das Militär von Myanmar zum Abbruch des Putsches bewegen.

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New York – Nach dem Putsch in Myanmar will UN-Generalsekretär Antonio Guterres das Militär des südostasiatischen Landes durch internationalen Druck zur Umkehr bewegen. Er wolle alles tun, um die Weltgemeinschaft dafür zu mobilisieren, sagte Guterres am Mittwoch in einem Interview der Washington Post. Die internationale Gemeinschaft müsse genügend Druck auf Myanmar ausüben, "um sicherzustellen, dass dieser Putsch scheitert".

Unterdessen wurde im UN-Sicherheitsrat die Formulierung einer möglichen Erklärung ausgehandelt. Ein erster Vorschlag Großbritanniens verurteilt den Coup und fordert das Militär auf, die Gesetze und Menschenrechte zu achten.

China und Russland könnten blockieren

Allerdings müssen derartige Erklärungen in dem Gremium mit seinen 15 Mitgliedern im Konsens verabschiedet werden. In der Vergangenheit haben sich China und Russland, die einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat haben, schützend vor Myanmar gestellt. Diplomaten gehen deshalb davon aus, dass die von den Briten vorgeschlagene Erklärung noch entschärft werden muss, um auf Zustimmung der Russen und Chinesen zu treffen.

Die USA, im Sicherheitsrat häufig Gegenspieler Russlands und Chinas, haben den Militärputsch wie viele andere westliche Länder auch verurteilt. Die Regierung in Washington prüft nach eigenen Angaben derzeit mögliche Sanktionen gegen das Militär, das am Montag geputscht hatte. An dem Tag hätte das neu gewählte Parlament zu seiner ersten Sitzung zusammenkommen sollen. (APA, 3.2.2021)