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Die USA will mit der Aktion ihr Bekenntnis zu einem "freiem Indopazifik" betonen.

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Taipeh – Erstmals seit dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Joe Biden haben die Vereinigten Staaten ein Kriegsschiff durch die Straße von Taiwan geschickt. Wie die US-Pazifikflotte am Donnerstag mitteilte, durchquerte der Zerstörer "USS John S. McCain" die Meerenge zwischen dem chinesischen Festland und der Insel Taiwan im Rahmen einer Routinemission. Die Führung in Peking dürfte den Vorgang als Provokation empfinden.

Die Fahrt der "USS John S. McCain" sei Zeichen für "das Bekenntnis der USA zu einem freien und offenen Indopazifik", erklärte die US-Pazifikflotte. Das taiwanische Verteidigungsministerium bestätigte die Durchfahrt.

Peking beobachtet Situation

Die Regierung in Peking erklärte, sie beobachte die Situation "genau". China bleibe "in höchster Alarmbereitschaft" und werde "zu jeder Zeit auf alle Bedrohungen und Provokationen" reagieren und "seine Souveränität und territoriale Integrität entschlossen sicherstellen", sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Wang Wenbin.

Die Straße von Taiwan, eine schmale Meerenge, trennt das seit 1949 von China abgespaltene, demokratisch regierte Taiwan vom chinesischen Festland. Peking betrachtet die Durchfahrt der Straße durch ausländische Schiffe als Angriff auf seine Souveränität. Die USA und viele andere Staaten hingegen sehen die Meerenge als internationales Gewässer an. Washington schickt als Demonstration des internationalen Anspruchs auf die Meerenge regelmäßig Kriegsschiffe in die Straße von Taiwan. (APA, 4.2.2020)