Die Brücke bei der Umfahrung Wieselburg ist zerstört und musste neu gebaut werden.

Foto: apa / feuerwehr

Petzenkirchen / St. Pölten – Was in dem Untersuchungsbericht zum Einsturz einer Umfahrungsbrücke bei Wieselburg steht, will das Land Niederösterreich noch immer nicht verraten. Auch (oder vielleicht: gerade) den Neos nicht. Die Oppositionspartei hatte im Landtag eine Anfrage an Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko gestellt, um zu erfahren, was in dem Gutachten jener Kommission steht, die die Ursache des Brückeneinsturzes im Juni 2020 klären soll.

Doch Schleritzko schweigt dazu: "Aufgrund der dazu noch laufenden Gespräche zwischen dem Niederösterreichischen Straßendienst und dem betroffenen Zivilingenieur bzw. dessen Haftpflichtversicherung können jedoch zum derzeitigen Zeitpunkt keine Details dieses Gutachtens bekanntgegeben werden", heißt es in der Anfragebeantwortung. "Dadurch soll insbesondere auch die Verhandlungsposition des Landes Niederösterreich in der Abwicklung der Angelegenheit nicht beeinträchtigt werden. Sobald es die Umstände zulassen, werden die Details des Gutachtens veröffentlicht werden."

Fast fünf Millionen Euro Schaden

Ein bisher unbekanntes Detail verrät der Landesrat allerdings – den aktuellen Schätzwert der Schadenssumme. Sie liege bei ca. 4,7 Millionen Euro, "die Planungs- und Überprüfungskosten, die durch den Einsturz der Brücke erforderlich wurden, belaufen sich auf ca. 80.000 Euro", heißt es in der Anfragebeantwortung.

Auch DER STANDARD und die "Niederösterreichischen Nachrichten" haben im Rahmen einer gemeinsamen Recherche nach dem Untersuchungsbericht gefragt – und ihn mit der gleichen Begründung nicht bekommen. Die Medien haben einen Antrag nach dem Auskunftspflichtgesetz gestellt, die Frist für die Beantwortung läuft bis 8. März. (sefe, 5.2.2021)