Bild nicht mehr verfügbar.

Das Starensemble von Liverpool könnte mal wieder in Salzburg gastieren.

Foto: REUTERS/Phil Noble

Leipzig – Der englische Fußball-Meister Liverpool darf für das Achtelfinal-Hinspiel der Champions League am 16. Februar bei RB Leipzig nicht nach Deutschland einreisen. Einen Sonderantrag der Sachsen für die Einreise der "Reds" lehnte die Bundespolizei am Donnerstag ab, wie eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet.

Leipzig muss nun schnellstmöglich eine Alternative vorschlagen, als eine Option nannte die dpa Salzburg. Der deutsche Bundesligist, bei dem Marcel Sabitzer und sein momentan verletzter ÖFB-Teamkollege Konrad Laimer unter Vertrag stehen, äußerte sich am Donnerstagabend zunächst nicht.

"Keine Sonderregelungen für Profi-Sportler"

"Die von der Bundesregierung am zurückliegenden Freitag beschlossene Corona-Schutz-Verordnung sieht lediglich wenige Ausnahmen und keine Sonderregelungen für Profi-Sportler vor", teilte die BMI-Sprecherin mit. "Die Bundespolizei hat dem Verein RB Leipzig heute mitgeteilt, dass die geschilderte Fallkonstellation nicht unter die Ausnahmetatbestände fällt."

Hintergrund ist die vorerst bis zum 17. Februar gültige Einreisesperre für Menschen aus besonders betroffenen Corona-Mutationsgebieten, zu denen Großbritannien zählt. Das Spiel ist für den 16. Februar geplant, das Rückspiel in Liverpool für den 10. März.

Laut UEFA-Regularien ist die Heimmannschaft dafür verantwortlich, die Austragung des Spiels zu organisieren. Bis zum 8. Februar muss Klarheit herrschen. Im für den deutschen Bundesligisten schlimmsten Fall kann das Spiel mit 0:3 gegen Leipzig gewertet werden. Das Achtelfinale muss bis zum 2. April abgeschlossen sein.

Verantwortliche von RB Leipzig hatten sich vehement dafür ausgesprochen, das Spiel im eigenen Stadion austragen zu dürfen. Am Montag war ein Antrag gestellt worden, die Mannschaft aus Liverpool einreisen zu lassen.

Heimrecht-Tausch oder Umzug?

Eine Option wäre nun eine zeitliche Verlegung, die angesichts des ohnehin engen Spielplans wohl keinem Club gefallen dürfte. Zudem besteht die Möglichkeit, das Heimrecht zu tauschen. Durch die Geisterspiele fällt der Zuschauer-Effekt ohnehin weg. Allerdings wäre das Problem damit womöglich nur aufgeschoben, weil Deutschland die Verordnung verlängern könnte.

Leipzig kann ein neutrales Stadion vorschlagen, welches die UEFA dann genehmigen müsste. Das könnte unter anderem Salzburg sein. Österreichs Meister ist im Europacup am 18. Februar zu Hause im Hinspiel des Europa-League-Sechzehntelfinales gegen Villarreal im Einsatz, also zwei Tage nach Leipzig – Liverpool. In der Vergangenheit hatte die UEFA in einem anderen Fall bereits Budapest als neutralen Spielort genehmigt. (APA, 4.2.2021)