Der Weg bis zur Schlüsselübergabe ist oft ein steiniger.

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Die Wohnungssuche war schon vor Corona für viele ein schwieriges Unterfangen. Menschen mit ausländisch klingendem Namen berichten zum Beispiel immer wieder von offener oder subtiler Diskriminierung am Wohnungsmarkt. Wohnungen, für die sie sich interessieren, sind bei Nachfrage beim Vermieter plötzlich nicht mehr zu haben. Wenig später können österreichisch klingende Interessenten aber wieder einen Besichtigungstermin vereinbaren.

Aber auch Menschen mit kleinem Budget haben es schwer, wenn Vermieter die Bedingung stellen, dass die Miete nur 30 Prozent des Einkommens ausmachen darf. In solchen Fällen kann man sich zwar einen gutverdienenden Bürgen suchen – doch nicht jeder Mensch hat gut verdienende Eltern, die in einem solchen Fall oft herhalten müssen.

Unsichere Jobs

Corona hat die Situation für viele aber noch einmal verschärft: Wer seit bald einem Jahr in Kurzarbeit ist, wird mit den mittlerweile so gut wie immer verlangten Lohnzetteln wohl keinen Vermieter von sich überzeugen können. Und auch Selbstständige – besonders aus der Gastronomie und der Kulturbranche – berichten davon, im Wettrennen um Wohnungen seit Ausbruch der Pandemie regelmäßig den Kürzeren zu ziehen, weil ihre Jobs als zu unsicher betrachtet werden.

Eine Frau, deren Sohn schon seit langem mit einem Freund auf der Suche nach einer leistbaren Altbauwohnung in Wien ist, die nicht mehr als 1.000 Euro pro Monat kosten sollte, berichtet dem STANDARD außerdem, dass Motivationsschreiben mittlerweile so gut wie immer verlangt werden. Darin müssen Mietinteressenten darlegen, warum genau sie die Richtigen für die Wohnung wären – man kennt das bisher eigentlich nur aus heiß umkämpften Wohnungsmärkten wie Berlin.

Bisher hatten die beiden jungen Männer jedenfalls kein Glück. Nachfragen bei Maklern und Vermietern hätten aber ergeben, dass Wohnungen ungern an zwei Männer vergeben werden, weil es oft Bedenken wegen der Sauberkeit gebe.

Haben Sie nachgefragt?

Es scheint also viele Kriterien zu geben, die Mieterinnen und Mieter tunlichst erfüllen sollten, um an eine schöne Wohnung zu kommen. Erfüllen Sie diese? Oder haben Sie auf der Wohnungssuche schon einmal Ähnliches erlebt wie die beiden jungen Männer – und wie sind Sie damit umgegangen? Haben Sie bei Vermietern und Maklern nachgefragt, warum man sich gegen Sie entschieden hat? Und was haben Sie gemacht, um am Ende trotzdem fündig zu werden? Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Menschen, die gerade auf der Suche nach einer Wohnung sind? (red, 11.2.2021)