Der Corona-Lockdown hat jene Verlage, die nicht um Kulturförderung ansuchen können, besonders in Bedrängnis gebracht, teilte heute der WKÖ-Fachverband Buch und Medienwirtschaft mit.

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Wien – Die Verlage leiden massiv unter den Einschränkungen im stationären Buchhandel, bei Veranstaltungen, Ausstellungen sowie Messen und schlagen nun Alarm. Der Corona-Lockdown hat jene Verlage, die nicht um Kulturförderung ansuchen können, besonders in Bedrängnis gebracht, teilte heute der WKÖ-Fachverband Buch und Medienwirtschaft mit. "Zunehmend werde ich von Verlagen kontaktiert, die verzweifelt sind und um ihre Existenz bangen", so Verlegerin Beatrice Erker.

Die Verlage haben den Schaden

Sorge bereitet der Branche auch die im ersten Halbjahr 2021 anstehende Umsetzung der EU-Copyright-Richtlinie. "Wir befürchten ernsthaft, dass das zuletzt ausgewogene Urheberrechtvertragsrecht eine Schlagseite bekommt. Es ist mehr denn je dringend notwendig, auf die wirtschaftliche Situation der Verlage einzugehen. Das sehen wir momentan leider nicht wirklich", kritisiert Erker.

Für Sonja Franzke von der Grünen Wirtschaft würden von der EU-Richtlinie die US-Internet-Giganten profitieren, während die österreichischen Verlage den Schaden hätten. "Es stimmt einfach die Balance nicht mehr", moniert Franzke.

Laut Wirtschaftskammer beschäftigen 1.576 Verlage 3.053 Mitarbeiter, die Hälfte aller Verlage sind Ein-Personen-Unternehmen. (APA, 5.2.2021)