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Der Schein trügt: Der Ausblick für die Austrian Airlines ist trüb.

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Wien – In Anbetracht der anhaltenden Reisebeschränkungen wegen der Corona-Krise bleibt die AUA weiter auf einem straffen Sparkurs. Die Reduktion der Büroflächen soll rascher vorangetrieben werden als geplant, auch die Verkleinerung der Flotte laufe auf Hochtouren. Die Kurzarbeit für die rund 6.400 Mitarbeiter bleibe zudem "unabdingbar", hieß es in einer Aussendung vom Freitag. Kurzfristig seien die Aussichten trüb, gehofft wird auf eine Erholung im Sommer.

"Der kurzfristige Ausblick für die nächsten Monate ist eingetrübt und liegt deutlich hinter den ursprünglichen Erwartungen", so der neue AUA-CCO Michael Trestl. Ursprünglich sei für den Winterflugplan 2020/2021 ein Angebot von 50 Prozent (verglichen mit der Vorkrisenzeit) geplant gewesen, aktuell liege man bei 15 Prozent. Erst für den Sommer rechnet das AUA-Management mit einer Erholung des Marktes.

Kurzarbeit und kleinere Flotte

Bis dahin werden die laufenden Sparmaßnahmen weiter vorangetrieben und zusätzliche geprüft. "Wir müssen vorsorgen, falls der Sommer schwächer ausfällt als erhofft und auch die längerfristige Erholung länger dauert als bislang geplant," so der AUA-CEO Alexis von Hoensbroech. Zwar sei dank des Rettungspakets vom vergangenen Jahr weiterhin ausreichend Liquidität vorhanden, die zweite Corona-Welle habe aber "wichtige Reserven gekostet", so der AUA-Chef.

Bereits im Gange ist die Verkleinerung der AUA-Flotte. So seien noch acht von den ursprünglich 18 Dash Turboprops Teil der Flotte. Mit Ende März sollen aber auch die verbleibenden Maschinen aus dem Betrieb genommen werden. Bis Jahresende soll zudem die Halbierung der B767-Flotte von sechs auf drei Maschinen abgeschlossen werden. Geplant sei auch, dass ab Sommer 2021 monatlich eine A319-Maschine die Flotte verlässt. Am Ende sollen noch 60 Flugzeuge (statt 80) übrig sein.

Frachtflüge wichtiger

Weiters wird die Halbierung der Büroflächen im AUA-Hauptgebäude nach vorne verschoben, Ziel ist nun die Umsetzung bis zum Sommer 2021, ursprünglich war bis Herbst angepeilt. Die Kurzarbeit will die AUA auch weiterhin in Anspruch nehmen. Die Verlängerung "sei der entscheidende Hebel, um möglichst viele Jobs in unserem Unternehmen abzusichern", so der AUA-CEO.

Wegen des massiven Rückgangs bei der Passagierflug-Nachfrage will sich die Lufthansa-Tochter außerdem stärker auf Frachtflüge konzentrieren. Hier gebe es weiterhin eine große Nachfrage. Wir werden versuchen, unser Engagement im Cargo-Geschäft in den kommenden Monaten weiter auszubauen, um die internationalen Lieferketten von und nach Österreich bestmöglich bedienen zu können", sagte Trestl. (APA, 5.2.2021)