Auch in Supermärkten gelten ab 8. Februar strengere Platz-Vorschriften.

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Wien – Ab Montag gelten im Zuge der Öffnung des Handels auch für Supermärkte strengere Regeln als bisher. Pro Kunde müssen künftig 20 Quadratmeter an Fläche zur Verfügung stehen und nicht wie bislang zehn Quadratmeter. Wegen des Gleichheitsgrundsatzes müssten für alle Händler die gleichen Regeln gelten, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Freitag. Die Verschärfung treffe daher alle Händler, nicht nur die, die am Montag nach der längeren Schließungspause wieder öffnen dürfen.

Bezüglich der Regel herrschte bisher offenbar noch Unklarheit. In den vergangenen Tagen hatten mehrere Medien berichtet, dass für Lebensmittelhändler weiterhin die Zehn-Quadratmeter-Regel gelte.

Bei körpernah gilt Zehn-Quadratmeter-Regel

Körpernahe Dienstleister, also Friseure und Co, sind von der Verschärfung ausgenommen. Sie müssen nur zehn Quadratmeter pro Kunde zur Verfügung stellen. Begründet wird die Unterscheidung damit, dass man bei einem Besuch bei einem körpernahen Dienstleister auch einen negativen Corona-Test vorweisen müsse.

Für großen Unmut sorgte die heutige Präzisierung seitens des Ministeriums beim Lebensmittelhändler Nah&Frisch. Vor allem für die kleinen, selbstständigen Kaufleute sei dies nicht machbar. "Warum hier eine Verschärfung für den Lebensmittelhandel notwendig sein soll, versteht niemand. Die zehn Quadratmeter pro Kunden haben im Lebensmittelhandel perfekt funktioniert", sagte Nah&Frisch-Geschäftsführer Hannes Wuchterl in einer Aussendung. Er appelliert an Gesundheitsminister Rudolf Anschober, die Verschärfung zu überdenken und wieder zurückzunehmen.

Keine Schlangen

Schlange stehen werde man künftig in aller Regel nicht müssen, glaubt Nicole Berkmann, Pressesprecherin von Spar: "Das sollte sich im Normalfall ziemlich locker ausgehen", sagt sie. In einen 5.000 Quadratmeter großen Markt wie etwa jenem in Wien-Mitte passten 250 Kunden, das sei ausreichend. Problematischer könnte es allenfalls zu manchen Zeiten und in manchen hochfrequentierten Lagen werden. Das sieht auch Rewe-Sprecherin Ines Schurin so und nennt als Beispiele etwa Filialen wie Billa Praterstern oder jene beim Franz-Josefs-Bahnhof. (APA, rebu, 5.2.2021)