Plex.

Grafik: Plex

Es gehört zu den nützlichsten Features des Plex Media Servers: Jeder kann die eigene Film- und Seriensammlung auch aus dem Internet erreichen, und somit von einem komplett anderen Ort am Planet darauf zugreifen. Die Erreichbarkeit aus dem Netz eröffnet aber natürlich auch zusätzliche Sicherheitsrisiken, wie ein aktueller Bericht nun in Erinnerung ruft.

Trickreich

Auf "Distributed Denial of Service" (DDoS)-Attacken spezialisierte Dienste haben damit begonnen, Plex-Server für ihre Dienste zu missbrauchen. So werden Plex Server derzeit verwendet, um den Traffic von Angriffen zu verfünffachen, warnen die Sicherheitsforscher von Netscout laut einem Bericht von Arstechnica.

Die Ursache liegt dabei im Simple Service Discovery Protocol (SSDP): Ist dieses am eigenen Router aktiviert, nutzt der Plex Media Server dies, um mit einer NAT Forwarding Rule den Server-Port nach außen freizugeben – und zwar auf UDP Port 32414. Das Problem dabei: SSDP ist seit Jahren dafür bekannt, dass es sich trefflich nutzen lässt, um DDoS-Angriffe zu verstärken. Diese Voraussetzungen führen dazu, dass nicht alle Plex-Nutzer betroffen sind. Laut Netscout hat man aber trotzdem mehr als 27.000 Media Server gefunden, die sich auf diese Weise missbrauchen lassen.

Die Entwickler von Plex reagieren auf diesen Bericht zunächst einmal mit einer kaum getarnten Kritik an den Sicherheitsforschern: So sei man von Netscout nicht vorab informiert worden, wie es in solchen Fällen sonst üblich ist. Gleichzeitig spricht man von einer kleinen Zahl von betroffenen Nutzern, die zudem mit einem derzeit in der Testphase befindlichen Update geschützt werden sollen.

SSDP-Kritik

Bei Netscout adressiert man mit dem Bericht aber ohnehin vor allem andere Beteiligte: So rät man Netzwerkbetreibern SSDP-Funktionalitäten in der Hardware, die man den eigenen Kunden anbietet, zu deaktivieren. Zudem sollten sie nach offenen PMSSDP Nodes in ihren Netzwerken suchen, um solche Angriffe zu unterbinden. (apo, 7.2.2021)