Bildungsminister Heinz Faßmann in der ORF-"Pressestunde".

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Mit seiner stoischen Ruhe und dem milden Lächeln könnte man Ein- und Durchschlafkräutertees anpreisen. Doch angesichts der wieder öffnenden Schulen unruhig auf dem Sofa hin- und herrutschende Zuseher wird Bildungsminister Heinz Faßmann am Sonntag kaum beruhigt haben. Er mäanderte in der ORF-Pressestunde um die meisten wichtigen Fragen von Matthias Westhoff und Doris Helmberger-Fleckl.

Klar ist nur: Faßmann will keinen Automatismus bei Schulschließungen und meint selbst im Fall von Tamsweg (Inzidenz 340) seelenruhig, da müsse man erst mit den Salzburger Behörden sprechen. Dass man nach elf Monaten Pandemie noch immer keinen Livestream-Unterricht hinkriege wie jedes Yogastudio, schiebt er auf den Breitbandausbau.

"Asche auf mein Haupt"

Wie Eltern zuversichtlich sein könnten angesichts der angestrebten und nicht erreichten Inzidenz von 50, gefährlicher Mutanten und von weniger Unterrichtstagen im Schichtbetrieb als im Distance-Learning, konnte er nicht beantworten. Dass Schnelltests in Schulen nur die Hälfte asymptomatischer Kinder entdecken können, stört den Minister nicht. Sätze wie "Asche auf mein Haupt, dass das alles so kompliziert ist, aber wir haben ein kompliziertes System", helfen niemandem.

Schule sei eben auch sozial wichtig für Kinder, findet Faßmann. Außer vielleicht im Fall der abgeschobenen Tina. Da verwies der ehemalige Integrationsexperte auf das "überprüfte Kindeswohl". Wie man künftig mit integrierten Jugendlichen in Ausbildung umgehen wolle und ob man die Zivilbevölkerung weiter am Helfen hindern wolle, quittierte er mit: "Das ist ein komplexes System." Danke für die Klarheit. (Colette M. Schmidt, 7.2.2021)