Der Ort der Zerstörung.

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Mogadischu – Mindestens 13 Mitglieder der Sicherheitskräfte sind am Sonntag bei einer Bombenexplosion in Somalia gestorben. Unter ihnen war auch ein hochrangiger Kommandant. Die Bombe traf einen Transport, der zu regionalen Geheimdiensteinheiten des somalischen Bundesstaates Galmudug gehörte, sagte ein ranghoher Militärvertreter. Eigentlich sollte am Montag in dem ostafrikanischen Krisenland gewählt werden. Der Urnengang wurde aber verschoben, ein neuer Wahltermin steht noch nicht fest.

Der Konvoi sei in der Nähe der Stadt Dhusamareeb unterwegs gewesen, etwa 400 Kilometer nördlich der Hauptstadt Mogadischu. Die Stadt war in der vergangenen Woche Schauplatz von Gesprächen zwischen den führenden Politikern des Landes über die verzögerten Wahlen in Somalia.

Terrormiliz bekennt sich zu Anschlag

Die Terrormiliz Al-Shabaab bekannte sich über ihren Sender Andalus zu dem Anschlag. Die Gruppe hat ihre Angriffe im Bundesstaat Galmudug zuletzt intensiviert, als die föderalen Führer des Landes in Dhusamareeb zusammenkamen. Einige Anführer halten sich noch in dem Bundesstaat zu einer lokalen Feier auf. Vergangene Woche wurden bei einem Feuergefecht mit dem somalischen Militär außerhalb der wichtigen Stadt zahlreiche Al-Shabaab-Kämpfer getötet.

Die Lage in Somalia ist derzeit angespannt: Im Kampf um die Kontrolle des Landes verübt die sunnitische Terrormiliz Al-Shabaab immer wieder Anschläge. Eine Truppe der Afrikanischen Union (AU) sowie die USA unterstützen die somalische Regierung im Kampf gegen Al-Shabaab.

Erst Ende Jänner warfen bei einem Selbstmordanschlag auf ein Hotel im Zentrum der Hauptstadt Mogadischu mindestens 17 Menschen getötet worden. Ein Attentäter in einem Auto sprengte sich damals laut Zeugen am Sonntag vor dem Eingang des Hotels Afrik in die Luft. Al-Shabaab bekannte sich zu der Bluttat.

Verschobene Wahlen

Die für Montag angesetzten Wahlen waren am Wochenende nach dem Scheitern von politischen Gesprächen verschoben worden. Der somalische Präsident Mohamed Abdullahi Farmajo sprach am Samstag in einer Sondersitzung des Parlamentes von einer Blockade der Wahlen. Farmajos Amtszeit läuft in zwei Tagen ab. Bis zur Einigung auf einen neuen Wahltermin bleibt er jedoch im Amt. Er versprach, dass es kein Machtvakuum geben werde.

In den gescheiterten Gesprächen, an denen Repräsentanten verschiedener somalischer Clans teilnahmen, sollten die Modalitäten für die indirekte Präsidentschaftswahl festgelegt und sich auf die Mitglieder der Wahlkommission geeinigt werden. Der amtierende Präsident, der auf eine Wiederwahl hofft, gab Entsandten der Regionen Jubbaland und Puntland die Schuld für die Verschiebung der Wahl. (APA/dpa, 7.2.2021)