Nach aufwendiger Restaurierung und Gästeschwund wegen der Pandemie in die Insolvenz gerutscht: das Ottakringer Café Ritter.

Foto: www.corn.at Heribert CORN

Wien – In Wien-Ottakring hat das legendäre Café Ritter – nicht zu verwechseln mit seinem Namensbruder an der Mariahilfer Straße – Insolvenz angemeldet. Laut Kreditschutzverband von 1870 wurde über das Vermögen der Betreibergesellschaft ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Handelsgericht eröffnet.

Als Ursache wurde der Umsatzeinbruch in der Corona-Krise genannt. Die Passiva werden mit 940.000 Euro beziffert, mutmaßlich 22 Gläubiger und 13 Dienstnehmer sind betroffen. Die Finanzierung des Sanierungsplans mit einer Quote von 20 Prozent soll aus dem Fortbetrieb gelingen.

Berühmte Gäste

Das Jugendstil-Kaffeehaus, eröffnet im Jahr 1907, war einst vor allem durch einen seiner Stammgäste bekannt: Fußballlegende Ernst Happel (1992 gestorben) frequentierte das Lokal sehr häufig. 2016 übernahm eine frühere Bankerin, Immobilienexpertin und Gastronomin, renovierte aufwendig und hauchte dem Lokal neues Leben ein, unter anderem durch diverse Veranstaltungen.

Im vergangenen Jahr sollte die Stadt Wien über ihre Beteiligungsgesellschaft "Stolz auf Wien" in die Gesellschaft einsteigen, dazu ist es aber nicht mehr gekommen, wie orf.at unter Berufung auf den Geschäftsführer des Fonds berichtet. Der Fonds beteiligt sich vorübergehend an Unternehmen, die durch die Pandemie ins Trudeln geraten sind. (red, 8.2.2021)