Wirtschaftsministerin Schramböck und WKO-Chef Mahrer bei der Präsentation des Projekts Ende November. Da die Pressekonferenz digital stattfand, stammt die Aufnahme von einem Ministeriumsmitarbeiter.

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Wien – Ein langes Shoppingvergnügen war es nicht. Das Kaufhaus Österreich, die von Wirtschaftsministerium und Wirtschaftskammer vor etwas mehr als zwei Monaten ins Leben gerufene Internetseite, hätte kleinen Händlern eine digitale Plattform für ihr Geschäft bieten sollen. Nun soll das Projekt schon wieder eingestellt werden – zumindest in seiner jetzigen Form. Das bestätigte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) am Dienstag dem "Kurier".

Die Suchfunktion sei schlecht gewesen, sieht Schramböck im Gespräch mit dem "Kurier" ein. "Deswegen werden wir sie abdrehen." Die Seite soll allerdings weiterhin genutzt werden, und zwar als Plattform für Unternehmer, die sich in Tutorials Tipps für den Onlinehandel holen können.

Das Onlineportal "Der Börsianer" hatte am Montagabend berichtet, der Grund für den frühen Ladenschluss sei, dass das Wirtschaftsministerium keinen kommerziellen Marktplatz betreiben dürfe. Die Wirtschaftskammer (WKO) wolle das Projekt laut dem Artikel nicht weiterbetreiben.

Viel Geld und viel Spott

Das Projekt selbst erntete in der Vergangenheit gleichermaßen Kritik wie Spott. Denn in dem digitalen Kaufhaus kann nicht eingekauft werden. Vielmehr handelt es sich um eine Linksammlung, die zu den jeweiligen Onlineshops der Betriebe führt. Die Suchanfragen führten allerdings vielfach ins Nirvana. Darüber hinaus war die Erstellung alles andere als günstig: Laut Ministerium kostetet sie 627.000 Euro. (red, 8.2.2021)