Von Hüttschlag auf die Karlhöhe im Großarltal, einem der Hotspots des österreichischen Skitourensports, wird der Pulverschnee lange Zeit konserviert
Thomas Neuhold
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Von der Karlhöhe führt ein langgezogener Rücken nach Süden bis zum Rosskarkopf und zum Heidentempel.
Ein unscheinbarer Wegweiser markiert die wichtigste Abzweigung von der Almstraße Richtung Karlhöhe.
Bergauf problemlos – bergab heißt es hier: Ducken und durch.
Der Punkt 2092 ist meist der Endpunkt der Karlhöhe-Skitour.
Anstieg aus dem Reitalmgraben: Steil, selten begangen und nur bei stabilster Lage machbar. Im Tal ist die erste Hütte der Reitalm zu sehen.
Abfahrt vom Punkt 2092 in feinstem Pulver Richtung Reitalmgraben.
Das Großarltal – eines der zahlreichen von Süd nach Nord ausgerichteten Seitentäler der Salzach – markiert die Grenze zwischen den Niederen Tauern im Osten und den Hohen Tauern im Westen und wird gerne als "Tal der Almen" tituliert. Viele Almböden? Das klingt nach feinem Skitourengelände. In der Tat: Das Großarltal gehört zweifelsfrei zu den Zentren des Skitourensports in Österreich; auch weil die Großarler bei der Seilbahnerschließung ihrer Bergwelt relativ behutsam vorgegangen sind und für die Fellgeher genügend übrig gelassen haben.
Je nach Zählweise findet hier die geneigte Tourencommunity weit über 50 Tourenziele. Darunter sind viele bekannte Namen wie die Einsteigertour auf das Filzmooshörndl, der Klassiker auf das Schöderhorn, der Gamskarkogel oder die echten "Hämmer" wie Weinschnabel oder Keeskogel. Die beiden Letztgenannten kommen auf immerhin rund 1.700 beziehungsweise 1.800 Höhenmeter Anstieg.
Genuss statt Leistung
Ganz so heftig wollen wir es an dieser Stelle nicht angehen. Die Skitour auf die 1950 Meter hohe Karlhöhe ist etwas für Genießer. Ab 700 Höhenmeter ist man dabei, wer es sportlicher will, kann aber den Tag problemlos auf 1.100 Höhenmeter ausdehnen.
Obschon die Karlhöhe im Schatten ihrer prominenten Nachbarn – Heidentempel oder Mandlkogel, um nur zwei zu nennen – steht, wird sie auch von den Einheimischen gerne besucht. Die schattige Nordausrichtung konserviert den Pulver; der Schneefall darf ruhig ein paar Tage her sein und es "staubt" immer noch. Außerdem kann man sich von hier einen guten Überblick über die Verhältnisse im Talschluss des Großarltales verschaffen.
Einfacher Normalanstieg – schwierige Varianten
Dass die Großarler und die Hüttschlager selbst gerne auf die Karlhöhe gehen, ist für Gebietsfremde übrigens ein echter Vorteil: Wer die Spur in dem anfangs etwas unübersichtlich wirkenden Waldstück einmal gefunden hat, kann sich kaum mehr verkoffern. Und wer auf der Normalroute bleibt, kann davon ausgehen, dass sich die Lawinengefahr in überschaubaren Grenzen hält. Das gilt freilich für die Varianten zur Vorderkaseralm und für jene in den Reitalmgraben ausdrücklich nicht. (Thomas Neuhold, 11.2.2021)
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