Christof Gattringer wird die zentrale Einrichtung zur Förderung der Grundlagenforschung in Österreich leiten.
Foto: Uni Graz/Eisenberger

Die Entscheidung ist gefallen: Der Teilchenphysiker Christof Gattringer wird die Nachfolge von Klement Tockner als Präsident des Wissenschaftsfonds (FWF) antreten. Tockners Vertrag wäre eigentlich bis 2024 gelaufen, er wechselte aber mit Jahresbeginn als Generaldirektor der Senckenberg-Gesellschaft nach Deutschland. Gattringer übernimmt ab April das Amt von Interimspräsident Gregor Weihs, der den FWF seit dem Abgang Tockners Anfang 2021 geleitet hat.

Gattringer, 1966 in Wien geboren, ist seit 2005 Professor an der Universität Graz, wo er seit 2019 auch als Vizerektor für Forschung und Nachwuchsförderung tätig ist. Er kann auf rund 170 wissenschaftliche Publikationen und internationale Forschungstätigkeit verweisen, unter anderem am Massachusetts Institute of Technology (MIT), an der University of British Columbia in Vancouver und der University of Washington in Seattle. Zehn Jahre lang war er Sprecher des Doktoratskollegs "Hadrons in Vacuum, Nuclei and Stars".

Erste Statements

"Ich gratuliere Christof Gattringer im Namen des gesamten Aufsichtsrats zu seiner Wahl sehr herzlich", sagte FWF-Aufsichtsratsvorsitzende Sonja Puntscher Riekmann. "Christof Gattringer bringt viel Erfahrung als Vizerektor, Dekan und Topwissenschaftler mit und überzeugt durch sein besonderes Engagement im Bereich der Nachwuchsförderung sowie seine Kenntnisse im wissenschaftlichen Management. Er ist nicht nur ein Gewinn für den FWF, sondern auch für die österreichische Innovationslandschaft."

Gattringer zu seiner Wahl: "Ich empfinde es als große Ehre, mich künftig an der Spitze des FWF gemeinsam mit allen Kolleginnen und Kollegen für die Wissenschaft im Allgemeinen und die Grundlagenforschung im Speziellen einsetzen zu können. Angesichts der großen Herausforderungen, vor denen wir als Gesellschaft stehen, kommt der Wissenschaft eine Schlüsselrolle zu. Mein Ziel ist es, Forschende aus allen Bereichen bestmöglich zu unterstützen und ihnen den nötigen Freiraum zu geben, um hier in Österreich Wissenschaft von Weltformat voranbringen zu können."

Hintergrund

Der 1968 gegründete FWF hat gemäß seiner eigentlichen Bezeichnung "Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung" die Aufgabe, die Grundlagenforschung in Österreich auf internationalem Niveau zu halten. Dazu betreibt er unter anderem eine Reihe von Förderungsprogrammen, 2019 stand ihm dafür ein Volumen von 237 Millionen Euro zur Verfügung.

Ursprünglich hatte es für die Präsidentschaft 19 Bewerber gegeben, aus denen die aus Vertretern der österreichischen Forschungsstätten zusammengesetzte FWF-Delegiertenversammlung zunächst sieben Kandidaten auswählte, die zu Hearings eingeladen wurden. Schließlich wurde dem FWF-Aufsichtsrat ein Dreiervorschlag vorgelegt, zu dem neben Gattringer auch die Astrophysikerin Sabine Schindler und die Politikwissenschafterin Miranda Schreurs gehört hatten. (red, 10. 2. 2021)