Bei Temperaturen unter null und beherzten Windstößen aus allen Himmelrichtungen ersterben alle Hinausgeh- und Bewegungsimpulse. Man tut es dem Virus nach und mutiert. Zum Stubenhocker.

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Corana, Corona, Corona ist für sich genommen eine schwere Pein, in Kombination mit der derzeitigen Februarwitterung ist es unerträglich. Bei Temperaturen unter null und beherzten Windstößen aus allen Himmelrichtungen, die das Kälteempfinden noch dramatisch verschärfen, ersterben alle Hinausgeh- und Bewegungsimpulse. Man tut es dem Virus nach und mutiert. Zum Stubenhocker.

So sitzt man denn halb gelähmt auf dem Sofa und frönt allen erdenklichen Formen der Unlust. Man will nicht fernsehen, man will nicht lesen, man will nicht schlafen, man will nicht wachen, man will nicht schmausen, man will sich nicht brausen. Selbst nachzuverfolgen, wie die Bundesregierung ihre Corona-Vorgaben halbstündlich ändert, macht keinen rechten Spaß mehr.

Hirnstichige Ideen

Schließlich verblödet man sukzessive vor sich hin und kommt auf die hirnstichigsten Ideen. Ich hatte zum Beispiel einige Ideen, wie ich die Regierung beim Ausmerzen der Coronaviren unterstützen könnte.

Erste Idee: Sie lassen sich vom Nanotechniker Ihres Vertrauens sehr, sehr kleine Viren-Lebendfallen in größerer Stückzahl anfertigen (zwei bis drei Millionen sind ein guter Richtwert). Versehen Sie die Lebendfallen mit Lockstoffen (Speicheltröpfchen, Rachenabstrich) und stellen Sie sie in Nase, Mundhöhle und Backentaschen auf. Warten Sie, bis sich alle Viren gefangen haben. Danach die Fallen aus Mund und Nase nehmen und die Viren an einem entfernten Ort entsorgen.

Gute Alternativmethode: die fliegenpapierförmigen DNA-Stränge (Doppelhelix!) in den eigenen Körperzellen beidseitig mit Leim bestreichen und darauf warten, dass die Viren daran klebenbleiben. Brutal und effizient, nur sollte der Tierschutzverein nichts davon erfahren.

Andere Ideen: Coronaviren mästen, bis sie Medizinballgröße erreicht haben, und sie dann mit einem Judogriff auf dem Boden fixieren. Coronaviren zum Skifahren nach Tirol schicken, auf dass sie sich dort bei der abendlichen Hüttengaudi an ihrer südafrikanischen Mutation anstecken.

Vollkommen blödsinnige Ideen? Sicher. Aber ich habe Sie ja vorgewarnt: Die Kombi von Virus plus eisigen Temperaturen macht mich ganz narrisch. Und, Hand aufs Herz: So viel blöder als der Babyelefant oder das Kaufhaus Österreich sind meine Ideen auch wieder nicht. (Christoph Winder, 13.2.2021)