Die Suche nach einem Job nimmt meist viel Zeit in Anspruch.
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Anna, Bürokauffrau: "Ich wünsche mir einen Job und Sicherheit"

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Jeden Tag verbringe ich ein paar Stunden mit der Suche nach einem Job. Die Auswahl an Stellen ist schon eher begrenzt. Gerade für jemanden wie mich, kurz nach dem Lehrabschluss. Ich bin 23 Jahre alt und habe vergangenen Sommer meine Lehre als Bürokauffrau abgeschlossen. Die Anforderungen und Voraussetzungen in den Ausschreibungen der Unternehmen scheinen für mich manchmal unerreichbar.

Bis vor kurzem war ich noch in dem Unternehmen beschäftigt, in dem ich ausgebildet wurde. Dort wollte ich aber nicht mehr bleiben. Trotz Bürotätigkeit war Homeoffice keine Option, auf Wunsch des Arbeitgebers. Auf Jobsuche in Baden und Umgebung bin ich deswegen schon seit Anfang des Jahres. Ich habe auch schon einige Bewerbungen abgeschickt, bislang aber noch keine Rückmeldungen erhalten. Nebenbei bin ich immer noch dabei, meine Lehre mit Matura zu machen. Das wird aber auch nicht einfacher, wenn man kein Lehrling mehr ist. Dafür besuche ich jeden Freitag einen Kurs, seit Corona im Distance-Learning. Ich hoffe, dass das auch bei einem neuen Arbeitgeber möglich ist.

Ich hatte schon länger ein unwohles Gefühl, wenn ich daran gedacht habe, bald arbeitssuchend zu sein. Natürlich versuche ich, positiv zu bleiben, aber ich mache mir schon Sorgen, wenn ich an die nächsten Wochen und Monate denke. Für meine nahe Zukunft wünsche ich mir, wieder einen Job zu finden und dadurch finanziell abgesichert zu sein. In den nächsten Jahren ist es mein Ziel, die Matura abzuschließen und eine Ausbildung im Bereich soziale Arbeit zu machen.

Daniel, Technische Physik: "Meine Masterarbeit habe ich auch im Homeoffice geschrieben"

Im März beginne ich einen Job als Softwareentwickler. An meinem ersten Arbeitstag werde ich im Unternehmen vor Ort sein. Ob ich danach vollkommen remote arbeiten werde, wird sich aber erst zeigen. Ich bin 29 Jahre alt und habe meinen Master in Technischer Physik an der Johannes-Kepler-Universität in Linz gemacht. Nachdem ich meinem Studienabschluss im November hat meine Jobsuche im Bereich Softwareentwicklung und Data-Science begonnen.

Im Gegensatz zu anderen Branchen war die Suche nach einem Einstiegsjob bestimmt einfacher. Ich habe aber von Personen in meinem Umfeld gehört, dass während des ersten Lockdowns auch in diesem Bereich weniger Stellen ausgeschrieben waren oder offene Positionen wieder gestrichen wurden. Einen direkten Vergleich zu der Zeit vor Corona kann ich aber nicht ziehen.

Zu Beginn meiner Jobsuche habe ich schon jeden Tag nach Ausschreibungen geschaut und viel Zeit in meine Bewerbungsunterlagen gesteckt. Ab Ende Dezember habe ich dann eher auf Rückmeldungen gewartet und mich auf mögliche Vorstellungsgespräche vorbereitet. Im neuen Jahr kamen dann auch Einladungen zu Gesprächen. Persönliche Bewerbungsgespräche wären sicher spannender gewesen als ausschließlich Videocalls über Tools wie Zoom. Virtuelle Besprechungen hatte ich zuletzt auch oft in der Uni und meine Masterarbeit habe ich ebenfalls ausschließlich zu Hause geschrieben. Dabei fallen doch einige wichtige Komponenten weg. Im Großen und Ganzen hat aber alles gut geklappt. (Anika Dang, 14.1.2021)