Blick von den israelischen Golanhöhen über den Grenzzaun Richtung Syrien.

Foto: AFP / JALAA MAREY

Jerusalem – Bei einem erneuten Angriff Israels in Syrien sind nach Angaben von Aktivisten mindestens neun Menschen getötet worden. Israelische Raketen hätten Militärposten syrischer Regierungstruppen und proiranischer Milizen nahe der Hauptstadt Damaskus getroffen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die sechs Todesopfer seien keine syrischen Staatsangehörigen. Die syrische Staatsagentur Sana berichtete, die Luftabwehr habe die meisten der Raketen abgefangen.

Die Angriffe in der Nacht auf Montag hätten ein Waffenlager der vom Iran unterstützten Milizen in den Bergen getroffen, teilte die Beobachtungsstelle mit. Auch syrische Militärposten im Süden und Südwesten der Hauptstadt seien dabei angegriffen worden.

Die syrische Regierung warnte Israel vor den "ernsthaften Konsequenzen" der wiederholten Angriffe auf das Land. Die israelischen Bombardierungen dienten der Unterstützung von "bewaffneten Terrorgruppen" im Land, erklärte das Außenministerium in Damaskus.

Schwerer Angriff Mitte Jänner

Mitte Jänner waren bei den schwersten israelischen Luftangriffen in Syrien seit Jahren nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte insgesamt mindestens 57 syrische Soldaten sowie Kämpfer verbündeter Milizen getötet worden. Demnach handelte es sich um die tödlichsten israelischen Angriffe in Syrien seit Beginn des Bürgerkrieges im Jahr 2011.

Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre Informationen von einem Netz von Informanten vor Ort. Die Angaben der Aktivisten-Organisation lassen sich von unabhängiger Seite kaum überprüfen. Die israelischen Streitkräfte machen nur selten Angaben zu ihren Einsätzen in Syrien. (APA, 15.2.2021)