Schneller, besser, leistungsstärker. Die Menschheit strebt seit jeher danach. Gesundes Essen und ausreichend Bewegung gehören schon zum Standardrepertoire, wenn es darum geht, sich zu optimieren. Mit zahlreichen Apps versuchen wir unseren Körper zu kontrollieren, zu überwachen und weiter zu verbessern. Forscher setzen sich mit dem Thema auseinander und versuchen die Funktionsweise des Gehirns zu erforschen, es zu stimulieren und mithilfe von Implantaten zu Höchstleistungen zu bringen.

Der Hirn- und Kognitionsforscher Newton Howard zum Beispiel arbeitet an Brain-Computer-Interfaces, mit denen den neuronalen Schaltkreisen in unserm Gehirn der Austausch mit der Außenwelt ermöglicht wird. "Wir könnten etwa einmal Roboterarme mit dem Hirn bewegen, eine biomedizinische Schnittstelle schaffen, etwa um Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson, Depressionen, Zwangs- und Angststörungen zu heilen", berichtet Howard im STANDARD-Interview.

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Die Optimierung unserer Gehirne. Wie weit würden Sie gehen?
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Außerdem haben Hirnstimulationen Einfluss auf die Lern- und Leistungsfähigkeit des Gehirns. "Eine Studie, die wir kürzlich durchgeführt haben, zeigt, dass Hirnstimulation beim Erlernen von Sprachen helfen kann. Es könnte auch einfacher werden, ein neues Musikinstrument zu lernen oder die sportlichen Leistungen zu steigern. Auch den Intelligenzquotienten könnten wir steigern – allerdings wissen wir da noch nicht, um welches Level", sagt Howard.

All diese Forschungsergebnisse könnte die Menschheit weniger fehleranfällig machen, resilienter und leistungsfähiger. Aber was bedeuten diese Entwicklungen für uns Menschen tatsächlich?

Wo sehen Sie die ethischen Grenzen?

Wie weit würden Sie persönlich gehen, um Ihren Körper und Geist leistungsfähiger zu machen? Wie weit darf Selbstoptimierung Ihrer Meinung nach gehen? Wo sehen Sie die Vorteile, und wo haben Sie Bedenken? (wohl, 16.2.2021)