Die Batterieherstellung in China erfolge fast ausschließlich mit Kohlestrom, heißt es, es gebe deshalb keinen CO₂-Vorteil gegenüber einem Verbrenner-Auto – ganz im Gegenteil, der CO₂-Fußabdruck sei dann sogar noch schlimmer.

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Harsche Kritik am Elektroauto wird sehr oft über das Thema Batterien geübt. Kein Wunder, dies ist auch der Bereich, der im Rahmen der Defossilisierung des Verkehrs die Schlüsselrolle spielen wird.

Der Energiespeicher löst den Motor als technologische Kernkompetenz im Automobil langsam ab. In Kürze werden die ersten europäischen Elektroautos, die zur Gänze in China hergestellt werden, zu uns kommen, nämlich der BMW iX3 und der Dacia Spring.

Nach der ehemals britischen Traditionsmarke MG werden Schlag auf Schlag noch viele andere chinesische Elektromarken den europäischen Markt fluten. Alles nicht aufzuhalten. Doch die Batterieherstellung in China erfolge fast ausschließlich mit Kohlestrom, heißt es, es gebe deshalb keinen CO₂-Vorteil gegenüber einem Verbrenner-Auto, ganz im Gegenteil, der CO₂-Fußabdruck sei dann sogar noch schlimmer.

Übergewicht ist gesundheitsschädlich

Stimmt. Auch beim europäischen Strom-Mix sieht die Rechnung für die Batterieherstellung nicht besonders gut aus. Aber was ist daraus zu lernen? Zum Beispiel, dass die Bereitstellung von Strom auf regenerative Art und Weise ausdrücklich forciert werden muss, weil das Elektroauto nur dann tatsächlich besser ist – dann aber viel besser.

Übrigens: Besonders schlecht sieht die CO₂-Gesamtbilanz also für dicke Elektro-SUVs mit großen Reichweiten aus. Übergewicht ist besonders gesundheitsschädlich, das gilt wohl auch für Elektroautos. Große Batterien sind teuer und vergrößern den CO₂-Fußabdruck. Man sollte sich also genau überlegen, wie viel Reichweite man wirklich braucht. (Rudolf Skarics, 27.2.2021)