Erst im Dezember waren hunderte Schüler von Terroristen entführt worden.

Foto: Kola Sulaimon / AFP

Kano – Nach der Entführung mehrerer Schüler in der Stadt Kagara in Nigeria haben die Behörden die Zahl der Verschleppten mit 44 angegeben. Nach inoffiziellen Angaben aus Regierungskreisen wurden 29 Schüler gemeinsam mit drei Lehrern und zwölf Familienmitgliedern entführt. Ein Schüler sei bei dem Angriff in der Nacht auf Mittwoch getötet worden, hieß es. Zuvor war von hunderten Verschleppten die Rede gewesen. Präsident Muhammadu Buhari ordnete einen Rettungseinsatz an.

Das nigerianische Medium "P.M. News" veröffentlichte auf Twitter offenbar ein Video der Angreifer.

Laut der Nachrichtenagentur PR Nigeria trugen die Angreifer Militäruniformen und kamen auf Motorrädern. Sie überwältigten die Sicherheitskräfte und entführten anschließend die Kinder aus den Schlafsälen – manche Schülerinnen und Schüler sollen entkommen sein. Offenbar konnten die Sicherheitsbehörden die Region, in der sich die Bewaffneten mit ihren Geiseln nun befinden, eingrenzen. Bei den Angreifern soll es sich um keine Terroristen handeln.

Präsident Buhari ordnete die Entsendung von Militär- und Polizeieinheiten an, wie sein Sprecher mitteilte. Buhari habe die Sicherheitskräfte angewiesen, für eine "sofortige und sichere Heimkehr aller Gefangenen" zu sorgen, hieß es. Der Präsident habe dazu aufgefordert, alles zu tun, um "diese Geschichte zu Ende zu bringen" und "solche feigen Attacken auf Schulen in der Zukunft zu vermeiden".

Erst im Dezember waren rund 340 Schüler einer Schule im Bundesstaat Katsina entführt worden. Die Terrororganisation Boko Haram reklamierte damals den Angriff für sich. Die Schüler wurden nach Verhandlungen wieder freigelassen. (red, 17.2.2021)