Der deutsche Elektronikhändler Ceconomy – bekannt für seine Tochterunternehmen Media Markt und die in Österreich abgeschaffte Marke Saturn – will trotz des Onlinebooms in der Coronakrise weiter an den Ladenketten festhalten. Der börsennotierte Konzern setze auf die Verbindung von stationärem Handel und Onlinegeschäft, sagte Konzernchef Bernhard Düttmann am Mittwoch auf der Online-Hauptversammlung des Unternehmens.

"Die Basis bildet das Geschäft in den Märkten", betonte Düttmann. "Die Rückkehr der Kunden nach dem ersten Lockdown hat uns darin bestätigt, dass der stationäre Handel mit persönlicher Beratung, eingebettet in unsere Omnichannel-Strategie, weiterhin das Rückgrat unseres Erfolges ist", betonte der Manager. Dies werde durch das Online-Geschäft komplementiert. Daran ändere auch die Pandemie nichts.

Onlinegeschäft wächst deutlich

Allerdings hat das Onlinegeschäft auch für Ceconomy in der Pandemie massiv an Bedeutung gewonnen. Im wichtigen Weihnachtsquartal machte der Handelsriese bereits rund 30 Prozent seiner Umsätze im Internet.

Düttmann betonte, dass Corona neben großen Herausforderungen für den Konzern auch neue Möglichkeiten etwa beim Verkauf von Verbraucherelektronik für das Homeoffice biete. "Die Ausstattung von Schulen beispielsweise – aber auch von kleinen und mittelständischen Unternehmen – bietet für uns viele Chancen."

Wichtigster Punkt auf der Hauptversammlung war die Entscheidung der Aktionäre über die Beilegung des seit Jahren dauernden Zwists von Ceconomy mit der Familie Kellerhals. Die Aktionäre stimmten mit fast 99 Prozent der abgegebenen Stimmen einer Kapitalerhöhung zu, die es der Familie des Media-Markt-Mitgründers ermöglicht, ihre Anteile an der Media-Saturn-Holding gegen eine Beteiligung von bis zu 29,99 Prozent an Ceconomy zu tauschen und so größter Ceconomy-Aktionär zu werden. Dies wird dem Elektronikhändler Düttmann zufolge nicht nur eine Vereinfachung seiner Strukturen erlauben, sondern auch die Nutzung von Verlustvorträgen in Milliardenhöhe ermöglichen. (APA, 17.2.2021)