Von links nach rechts: Casinos & Entertainment AG-Vorstandsvorsitzende Monika Racek und die Aufsichtsrätinnen Barbara Feldmann, Martina Flitsch sowie Martina Kurz.

Foto: APA/NOVOMATIC/Sebastian Philipp

Wien/Gumpoldskirchen – In der Debatte um eine etwaige Namensverwechslung rund um die Ermittlungen gegen Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) hat sich am Donnerstag Martina Kurz, die Schwiegertochter des Novomatic-Chefs Johann Graf, zu Wort gemeldet. Ein Treffen von Novomatic-Chef Johann Graf mit einer Person namens "Kurz" war als einer der Gründe für die Hausdurchsuchung genannt worden. In einer eidesstattlichen Erklärung betont die frühere Novomatic-Aufsichtsrätin Martina Kurz, dass es sich um einen persönlichen Termin von ihr bei ihrem Schwiegervater gehandelt habe.

Im Akt der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) wird von den Ermittlern rund um einen entsprechenden Kalendereintrag vom 25. Juli 2017 von Graf mit "Kurz" laut Medienberichten explizit darauf hingewiesen, dass Grafs Schwiegertochter Martina Kurz heiße, man aber dennoch davon ausgehe, dass es sich um den Kanzler handle.

Termin mit Schwiegertochter als "Kurz" im Kalender

Am Donnerstag wandte sich nun abermals Grafs Rechtsanwalt Christopher Schrank in einer Presseaussendung an die Öffentlichkeit, um noch einmal zu betonen, dass es sich "bei dem in der Durchsuchungsanordnung der WKStA angesprochenen Termin mit dem Betreff 'Kurz' um eine Besprechung zwischen meinem Mandanten und der damaligen Aufsichtsrätin Mag. Martina Kurz gehandelt hat".

Martina Kurz habe dies auch in einer eidesstattlichen Erklärung festgehalten: "Ich war im Juli 2017 Mitglied des Aufsichtsrates der Novomatic AG und hatte am 25.07.2017 um 13:00 Uhr einen persönlichen Termin mit Prof. Johann Graf. Es ist mir ein Anliegen, mit dieser Klarstellung die in den letzten Tagen öffentlich kommunizierte Verwechslung aufzuklären", hieß es in der Aussendung.

Die ÖVP kritisiert die WKStA seit Tagen aufs Schärfste und verweist dabei unter anderem auf diesen Aspekt. "Dass es aufgrund einer Namensverwechslung bei einem Kalendereintrag zu einer Hausdurchsuchung bei einem Regierungsmitglied gekommen ist, zeugt von wenig gewissenhafter Arbeit", hatte etwa ÖVP-Klubchef August Wöginger gemeint. Blümel selbst wiederholte bei einer Pressekonferenz am Donnerstag die Kritik an der WKStA nicht und lobte im Gegenteil die "sehr professionelle und sehr sensible Vorgangsweise". (red, APA, 18.2.2021)