Umweltministerin Leonore Gewessler präsentierte im Siemens-Werk in Wien-Simmering die neuen ÖBB-Nightjets.

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Wien – Trotz der Beschränkungen im Reiseverkehr infolge der Corona-Pandemie haben die ÖBB, Siemens Mobility und Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Dienstag im Siemens-Werk in Wien-Simmering die neuen Nachtzüge präsentiert. Ab Ende 2022 sollen die Nightjets der nächsten Generation rollen, zunächst auf Verbindungen zwischen Österreich, Deutschland und Italien. Die ersten 13 Garnituren wurden aus einer Rahmenvereinbarung mit Siemens von der ÖBB abgerufen, weitere 20 sollen folgen.

Gewessler betonte die Bedeutung umweltfreundlicher Mobilität für den Klimaschutz. "Der neue Nightjet macht Hoffnung auf eine Zeit nach Corona, wo man wieder reisen kann", sagte die Umweltministerin. 500 Millionen Euro werden in den nächsten Jahren in Nachtzüge investiert. ÖBB-Chef Andreas Matthä will die "Vorreiterrolle der Bundesbahn" bei Nachtzügen in Europa weiter ausbauen.

Leiser und weniger Verschleiß

Die Nightjet-Züge der neuen Generation werden dank eigens in Graz entwickelter Leichtbau-Drehgestelle leiser fahren und weniger Verschleiß produzieren, sagte Siemens-Mobility-CEO Michael Peter. Das kostenfreie WLAN war bisher im Fernverkehr nur in den Railjets im Einsatz und wird nun auch im Nachtzugverkehr realisiert. Barrierefreier Zugang für Rollstuhlfahrer wird durch einen Niederflureinstieg in einem Waggon ermöglicht, in dem sich ein barrierefreies Liegewagenabteil sowie ein dazugehöriges WC befinden.

Corona-Zwangspause

Der internationale ÖBB-Nightjet-Verkehr ist derzeit aufgrund der Reisebeschränkungen ausgesetzt, lediglich ein Zug fährt zwischen Wien und Bregenz. Trotzdem ist der Siemens-Manager optimistisch für die Zukunft der Nachtzüge: Es gebe eine "Renaissance" der Städteverbindungen, und der Nightjet mit seinen kleinen "Wohlfühloasen" treffe den Nerv der Zeit. (APA, 23.2.2021)