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CA-Immo-Anleger müssen entscheiden, ob sie ihre Papiere dem US-Investor andienen. Ein zweites Angebot könnte folgen.

Foto: Reuters / Heinz-Peter Bader

Der US-Großaktionär Starwood Capital, der bei der CA Immo seinen 29,99-Prozent-Anteil aufstocken will, hat sein angekündigtes Übernahmeangebot für den Büroimmokonzern vorgelegt. Das bis 9. April laufende Pflichtangebot lautet wie schon im Jänner avisiert auf 34,44 Euro je Aktie – weniger als der aktuelle Kurs von rund 36 Euro, mit dem die CA Immo an der Börse 3,5 Milliarden Euro wert ist.

Auch die Aggregate Holding des österreichischen Investors Günther Walcher zeigt Interesse an der CA Immo und wird wohl ein Gegenangebot legen. Aggregate könnte sein Angebot in den kommenden Tagen öffentlich machen. Laut Bloomberg könnte Aggregate den Anlegern mindestens 36 Euro pro Aktie bieten. Die CA Immo wäre damit rund 3,6 Milliarden Euro wert.

Offen ist derzeit noch, ob das Angebot von Aggregate tatsächlich erfolgt. Am 20. Jänner wurde seitens Aggregate erklärt, man überlege ein Gegenangebot zu Starwood. Wenn ein solches kommt, könnte sich um die an der Wiener Börse notierte Immobiliengesellschaft eine Übernahmeschlacht entwickeln.

Preis plus Prämie

Starwood gibt ein Pflichtangebot für alle CA-Immo-Aktien und Wandelschuldverschreibungen ab, die nicht von Starwood oder von der CA Immo selbst gehalten werden. Der Angebotspreis für die Convertible Bonds beläuft sich demnach auf etwa 132.621,35 Euro je Schuldverschreibung im Nominale von 100.000 Euro. Der gebotene Aktienpreis – der schon im Jänner verschiedentlich als zu niedrig bezeichnet wurde – entspreche dem zuletzt veröffentlichten Nettovermögenswert sowie einer Prämie von 26,8 Prozent auf den sechsmonatigen volumengewichteten Durchschnittskurs vor Veröffentlichung der Angebotsabsicht. Die Prämie auf den unbeeinflussten Schlusskurs vom 17. Dezember 2020 betrage 16,9 Prozent, heißt es.

Unter Berücksichtigung der historisch betrachtet geringen Marktliquidität der CA-Immo-Aktien und der Bonds stelle das Offert eine attraktive Ausstiegsmöglichkeit für die Beteiligungspapierinhaber dar, wird mitgeteilt.

Angebot zu niedrig

Als Starwood im Jänner bekanntgab, ein Angebot für die CA Immo legen zu wollen und 34,44 Euro je Aktie in den Raum stellte, wurde das als zu gering abgetan. Der nach Starwood zweitgrößte Aktionär, die ebenfalls im ATX notierende S Immo, bezeichnete das Offert als zu gering: Man denke nicht an einen Verkauf, sagte S-Immo-Chef Ernst Vejdovszky damals: "Zum derzeit angekündigten Angebotsniveau können wir eine Einlieferung in das Angebot für uns ausschließen", erklärte er. Auch der CA-Immo-Investor Petrus Advisers rund um Klaus Umek ("nice try") und der Kleinanlegerverband IVA werteten die 34,44 Euro je Aktie als zu niedrig.

Der Aktie tat das alles aber gut. Nach Bekanntwerden der Angebotsankündigung im Jänner sprang der Kurs um fast 15 Prozent nach oben und hält sich stabil auf diesem Niveau. (bpf, 23.2.2021)