Nebenkosten können einen beträchtlichen Teil der monatlichen Rechnung ausmachen.

Foto: tarife.at / Harald Lachner

Von Aktivierungs-, Freischaltungs- oder Tarifwechselgebühren über Anschluss-, Herstellungs- oder Geräteaktivierungskosten bis zu Profi-Installation, Servicepauschale, Starter-Set, verkürzter Laufzeit, Urheberrechtsabgabe, Wunschrufnummer und Web-Bonus: Die Liste der Nebenkosten für Handy- und Internetverträge ist lang, und ihre Auswirkung auf die Rechnung ist nicht unerheblich. Denn sie können bis zu 27 Prozent der monatlichen Kosten ausmachen.

Ein Extremfall sind dabei bis zu 1.000 Euro, die für eine spezielle Wunschrufnummer anfallen – dabei handelt es sich aber freilich um eine freiwillige Entscheidung, während zum Beispiel die Servicepauschale bei diversen Tarifen zwingend anfällt.

Ein Blick auf die entsprechenden Nebenkosten lohnt sich also allemal. Das Vergleichsportal tarife.at hat hierzu einen entsprechenden Überblick erstellt.

Aktivierungsgebühr

Die Aktivierungsgebühr fällt bei Vertragsabschluss an. 27,55 Prozent der verfügbaren Handytarife beinhalten diese Gebühr, die sich durchschnittlich mit 53,52 Euro zu Buche schlägt. Bei einer Laufzeit von zwei Jahren ergibt das Zusatzkosten von 2,23 Euro im Monat. Im Extremfall beläuft sich die Aktivierungsgebühr auf einmalig bis zu 69,99 Euro.

Servicepauschale

In den vergangenen Jahren wurde für immer mehr Verträge eine Servicepauschale eingeführt, die den Konsumenten bis zu 29,90 Euro im Jahr kostet. 30,9 Prozent der aktuellen Handytarife verrechnen diese wiederkehrende Gebühr. Während man derzeit durchschnittlich 26,59 Euro im Jahr bzw. 2,22 Euro im Monat dafür bezahlt, sind die Kosten seit 2016 jährlich um sechs Prozent gestiegen.

Mit der Servicepauschale werden diverse Dienstleistungen pauschal abgegolten. Im Umkehrschluss heißt das auch: Wenn die Servicepauschale eine Leistung nicht abdeckt, kann sie in manchen Fällen zusätzlich verrechnet werden. Dazu zählen etwa das sogenannte Technologiewechselentgelt, die Gebühr für die Rückerstattung des Wertkartenguthabens sowie Kosten für Rechnungskopien bzw. bei Zahlungsverzug.

Verkürzte Laufzeit

Nur 55,6 Prozent der aktuellen Tarife werden monatlich abgerechnet, ein großer Teil der Verträge läuft nur über eine verkürzte Rechnungsperiode. Gut versteckt wird damit der Tarif öfter als einmal im Kalendermonat abgerechnet. Konkret werden elf Prozent dieser Tarife alle vier Wochen bzw. 28 Tage abgerechnet.

Dadurch ergeben sich Mehrkosten von bis zu 8,6 Prozent. 25,9 Prozent der Tarife werden 30-tägig verrechnet, 4,14 Prozent jährlich und 1,7 Prozent alle 31 Tage. Selbst "willkürliche" Zeiträume wie 168 Tage oder 180 Tage kommen vor.

Web-Bonus

9,4 Prozent der Tarife sind günstiger, wenn man sie online abschließt. Damit spart man durchschnittlich 38,88 Euro. Im Umkehrschluss bezahlt man im Shop die daraus resultierenden Offline-Vertriebskosten.

Wunschrufnummer

Bei ausgewählten Anbietern ist es möglich, sich die Rufnummer selbst auszusuchen. Hier wird dann in der Regel zwischen drei Kategorien – "Normal", "Gold" oder "Platin" – unterschieden. Unter Platin-Rufnummern versteht man zum Beispiel Nummern, die aus sieben- oder achtmal der gleichen Ziffer bestehen. Im Extremfall verrechnet ein Anbieter für eine solche Platin-Rufnummer 1.000 Euro.

Tarifwechselgebühr

Wer den Tarif ändert, bleibt auch manchmal beim gleichen Anbieter. Häufig werden diese loyalen Kunden einmalig mit einer Tarifwechselgebühr zwischen 25 und 49,90 Euro zur Kasse gebeten. Die Kosten dafür sind davon abhängig, ob die Mindestvertragsdauer noch läuft bzw. ob ein teureres oder günstigeres Tarifpaket gewählt wurde.

Urheberrechtsabgabe

Wer zum Tarif ein Smartphone nimmt, muss in Österreich die Urheberrechtsabgabe (URA) bzw. Leerkassettenvergütung gemäß Urheberrechtsgesetz begleichen. Manche Anbieter verrechnen dem Kunden diese drei Euro weiter, die anschließend an die Verwertungsgesellschaft gehen. (stm, 24.2.2021)