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Rund ein Jahr befinden sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in aller Welt inzwischen im Homeoffice – ein Grund für Google, in einem virtuellen Pressegespräch die wichtigsten Erkenntnisse aus diesem Jahr mit den anwesenden Journalisten zu teilen. Kernstück der von Laura Mae Martin, Produktivitätsberaterin bei Google, präsentierten Tipps war dabei der "Daily Plan", mit welchem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Tag strukturieren können.

Dieser Plan besteht aus den folgenden Elementen:

  • Den drei wichtigsten Aufgaben des Tages – wobei die schwerste dieser Aufgaben zuerst gelistet wird, damit sie auch zuerst erledigt wird
  • Fünf "Snack-Size-Aufgaben", die weniger als zehn Minuten erfordern und somit rasch zwischen zwei Meetings erledigt werden können
  • Einer Auflistung der drei wichtigsten Aufgaben für den nächsten Tag (analog zu Punkt eins)
  • Einer Checkliste mit "Mindful Moments", um einen klaren Kopf zu behalten: eine mentale Pause machen, vom Schreibtisch aufstehen, das E-Mail-Programm schließen
  • Einem To-Do, das am nächsten Tag erledigt werden soll, noch bevor man das Mailprogramm aufmacht
  • Einem klassischen "Stundenplan", in welchem die Aufgaben und Meetings bestimmten Zeiten zugeordnet werden
  • Einem Textfeld, in dem man eine Sache notieren sollte, für die man heute dankbar ist

Der "Daily Plan" kann unter diesem Link als PDF heruntergeladen werden. Er dürfte wohl so manchem unorganisierten Homeoffice-Worker helfen, den eigenen Tag besser zu strukturieren – und vor allem Prioritäten zu setzen.

JOMO: Die Freude am Verpassen

Die Google-Managerin betont außerdem, dass techfreie Zeiten helfen können, einen entsprechenden Ausgleich zwischen Beruf und Freizeit zu schaffen – und somit am nächsten Morgen auch wieder ausgeruhter in den Tag zu starten.

Sie hat dementsprechend für sich selbst den "No Tech Tuesday" geschaffen, an dem sie sich im Feierabend von der Technik entkoppelt. Vor allem in den Stunden vor dem Schlafengehen sollten bildschirmfreie Zeiten eingeführt werden, um eine entspannte Nachtruhe zu gewährleisten.

Zudem wird das Smartphone aus dem Schlafzimmer verbannt und nachts in einem anderen Zimmer aufgeladen. Morgens wird es in der ersten Stunde nach dem Aufstehen nicht angerührt, um sich stattdessen auf andere Dinge zu konzentrieren. "Joy Of Missing Out" nennt sie es – oder kurz: JOMO, das Gegenteil der FOMO (Fear Of Missing Out).

Die Rückkehr nach der Pandemie

Die Frequenz der in Zeiten der Pandemie nötigen Meetings entwickelt sich laut Martin organisch, je nach den Bedürfnissen der Teams. So gebe es etwa Manager, die sich bewusst gewisse Zeiten als meetingfreie Zeiten blocken, um in dieser Zeit konzentriert zu arbeiten. Ähnliches gelte übrigens für E-Mails: Anstatt diese alle paar Minuten zu checken, sollten die Mails gebündelt zu bestimmten Zeiten abgearbeitet werden.

Und wie geht es weiter, wenn die Pandemie mal überstanden ist? "Die Manager sind nun experimentierfreudiger", sagt Martin: "Sie haben gelernt, was die jeweiligen Vorteile des Homeoffice und des Büros sind." So können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Hause konzentriert arbeiten, im Büro wiederum funktioniert die Zusammenarbeit mit dem Team besser. Dementsprechend wird es künftig wohl weniger Einzelbüros, aber dafür mehr Meetingräume geben.

Wie oft man jeweils im Büro oder zu Hause arbeitet, das ist freilich abhängig vom jeweiligen Team und dessen Aufgabengebiet. Laut Martin belegen Studien, dass jeweils zwei bis drei Tage im Büro oder zu Hause eine gute Mischung darstellen. (stm, 25.2.2021)