Lehrerinnen und Lehrer werden ab Mitte kommender Woche geimpft.

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Bereits ab Mitte kommender Woche sollen in Wien die ersten Lehrerinnen und Lehrer ihre erste Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten. Das bestätigte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker am Freitag auf Anfrage des STANDARD.

Karin Medits-Steiner, sozialdemokratische Interessenvertreterin in der Wiener Personalvertretung, berichtete, dass alle vorregistrierten Pädagoginnen und Pädagogen sowie das Schulpersonal "in Kürze" Impftermine vereinbaren können. Eingerichtet wird die Impfstraße im Austria Center, hier werde eine von der Schulleitung unterzeichnete Beschäftigungsbestätigung mitzubringen sein. "Mit der Impfung wird unseren Schulen die wesentlichste Schutzmaßnahme zusätzlich zu Testungen und Schutzmasken angeboten", so Medits-Steiner, die Vorsitzende Stellvertreterin des Zentralausschusses der Wiener Landeslehrerinnen an APS (allgemeinbildende Pflichtschulen) ist.

35.000 Personen betroffen

Insgesamt werden nach Auskunft der Stadt rund 35.000 Personen aus dem Schul- und Kindergartenbereich im Laufe des März ihren Erststich erhalten. Laut Zahlen der Statistik Austria waren in allen Schultypen im Schuljahr 2018/19 rund 27.230 Lehrpersonen tätig. Zum Zug kommen neben dem Lehrpersonal aller Schultypen auch Elementarpädagoginnen und -pädagogen aus den Kindergärten sowie das sonstige Personal der Bildungseinrichtungen.

"Die Immunisierung gegen Covid-19 des Bildungspersonals ist von essenzieller Bedeutung, um während der Pandemie den Betrieb unserer Bildungseinrichtungen möglichst durchgehend zu gewährleisten", heißt es in der Aussendung der Stadt. Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr von den Neos meinte: "Pädagoginnen und Pädagogen in den Wiener Bildungseinrichtungen leisten seit vielen Monaten Übermenschliches. Gerade deshalb ist uns sehr wichtig, dass diese Gruppe rasch geimpft wird, um so auch weiterhin offene Schulen und Kindergärten in Wien gewährleisten zu können."

Impfung der Älteren geht weiter

Gleichzeitig werde laut Auskunft der Stadt auch die Impfung der älteren Bevölkerung forciert. Diese ist bereits Ende Februar angelaufen. In zwei Impfzentren – im 15. und 22. Bezirk – erhielten die ersten über 85-Jährigen, die nicht in einem Pensionisten- oder Pflegewohnheim leben, ihren Erststich. Weitere Impfzentren sollen ab kommender Woche öffnen. Insgesamt werde es zehn dieser Zentren für die ältere Bevölkerung sowie Hochrisikopatienten geben – sieben von der Stadt Wien und drei von der Österreichischen Gesundheitskassa. "Die Planung ist danach ausgerichtet, dass wir alle Personen ab 80 Jahren bereits im März impfen können und die Personen ab 70 bis April geimpft haben", sagt Gesundheitsstadtrat Hacker. In Wien wird mit dieser Woche die Immunisierung der Impfwilligen in allen Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie in den Krankenanstalten abgeschlossen sein.

Aktuell läuft bereits eine Impfgroßaktion im Austria Center: Dort werden in Impfstraßen bis Sonntag 11.000 Personen aus dem Gesundheitsbereich geimpft, wie DER STANDARD in Erfahrung bringen konnte. Geimpft werden Ärzte und Bedienstete im niedergelassenen Bereich, Mitarbeiter in ärztlichen Ambulatorien sowie im Laborbereich oder Personal aus der mobilen Pflege. Ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Hacker bezeichnete das als "Impfschlusskampagne für den Gesundheitsbereich". (Oona Kroisleitner, David Krutzler, 26.2.2021)