Der jahrelange Krieg in Jemen fordert immer noch viele Todesopfer.

Foto: AFP / MOHAMMED HUWAIS

Marib – Bei erneuten Kämpfen in Jemens strategisch bedeutsamer Provinz Marib sind am Samstag etwa 50 Soldaten und Rebellen getötet worden. Es seien "mehr als 28" schiitische Houthi-Rebellen sowie 22 Mitglieder der Regierungstruppen in den vergangenen 24 Stunden gestorben, hieß es am Samstag aus Armeekreisen. Unter ihnen sei auch der Kommandant eines Sondereinsatzkommandos, General Abdel Ghani Shaalan.

"Das Kämpfen geht an allen Fronten in der Provinz Marib unvermindert weiter", hieß es. Der Houthi-Fernsehsender Al Masirah berichtete, die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition habe zur Unterstützung der jemenitischen Regierungstruppen mehr als ein Dutzend Luftangriffe geflogen.

Blutigster Tag am Freitag

Die vom Iran unterstützten Houthi-Rebellen hatten am 8. Februar eine erneute Offensive gestartet, um die Stadt Marib einzunehmen. Sie liegt in der Nähe von einigen von Jemens größten Ölfeldern im Norden des Landes. Seit Freitag wurden nach Angaben aus Regierungskreisen schon Hunderte Kämpfer auf beiden Seiten getötet. Mit mehr als 60 Toten war Freitag bisher der blutigste Tag der Kämpfe in Marib.

Die Provinz ist die letzte Hochburg der international anerkannten Regierung des Landes. Im Jemen herrscht seit Jahren Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den Houthi-Rebellen. Zehntausende Menschen wurden in dem Konflikt bereits getötet, Millionen Einwohner mussten flüchten. Die Vereinten Nationen stufen die Lage im Jemen als schwerste humanitäre Krise der Welt ein.

Die beiden Regionalmächte Saudi-Arabien und Iran liefern sich nach Einschätzung von Experten im Jemen einen Stellvertreterkrieg. Beobachter gehen davon aus, dass die Houthi-Rebellen Marib als Faustpfand einnehmen wollen, bevor sie Verhandlungen zur Beilegung des Konflikts beginnen. (APA, 27.2.2021)