Er ist wieder da.

Foto: Imago/Michael Brochstein

Allzu lang währte die Ruhe nicht: fünf Wochen nach dem Ende seiner Amtszeit meldet sich der abgewählte US-Präsident Donald Trump am Sonntagabend zurück. Für 21.40 Uhr MEZ war er angekündigt, sein Auftritt verspätete sich allerdings erheblich. Trump dementierte Gerüchte, nach denen er eine Parteispaltung plane und bekräftigte, dass er noch weitere Jahre die Republikanische Partei anführen möchte.

Trump trat seit seinem Auszug aus dem Weißen Haus erstmal wieder an die Öffentlichkeit – und hielt sich bereits in den ersten Minuten seiner Rede nicht mit Kritik an seinem Nachfolger Joe Biden und seinen innerparteilichen Gegnern zurück. In Orlando, unweit seines Wohnsitzes Mar-a-Lago also, sprach Trump zu den Delegierten der jährlichen Konferenz CPAC, einer Veranstaltung konservativer Aktivisten.

Der Livestream hätte schon um 21.40 Uhr beginnen sollen, aber Ex-Präsident Trump verspätete sich.
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Bereits im Vorfeld der Rede veröffentlichte Trumps Team einige Zitate: "Ich stehe heute vor Ihnen, um zu erklären, dass die unglaubliche Reise, die wir vor vier Jahren gemeinsam begonnen haben, noch lange nicht vorbei ist", wird Trump sagen.

Innerhalb der Republikanischen Partei ist ein heftiger Streit ausgebrochen, in dem Figuren wie der Minderheitsführer im Senat, Mitch McConnell, darauf erpicht sind, Trump ins Abseits zu stellen, während andere, wie der mit Trump verbündete Senator Lindsey Graham, glauben, dass die Zukunft der Partei von der Energie der konservativen Pro-Trump-Basis abhängt.

"Die Republikanische Partei ist geeint. Die einzige Spaltung besteht zwischen einer Handvoll politischer Schreiberlinge des Establishments in Washington D.C. und allen anderen im ganzen Land", wird Trump sagen.

Rechte Stimmen

Wie der Wind weht, haben einige konservative Granden schon vorab anklingen lassen. Der unlängst in Kritik geratene Senator Ted Cruz sagte am Freitag, es gebe eine Reihe an Politikern in Washington, die wollten, dass Trump von der Bildfläche verschwinde. "Lassen Sie mich Ihnen das jetzt sagen, Donald J. Trump geht nirgendwo hin." Und Josh Hawley, jener Senator aus Missouri, der am 6. Jänner gegen die Zertifizierung von Bidens Wahlsieg stimmte, forderte einen "neuen Nationalismus".

Seit der Abwahl Trumps entzweit die Republikanische Partei ein Richtungsstreit, den Trump aktiv befeuert. Zuletzt griff der 74-Jährige den Top-Republikaner im US-Senat, seinen einstigen Verbündeten Mitch McConnell, offen an. (red, 28.2.2021)