Mit einem digitalen Impfpass soll das reisen ab Sommer wieder möglich werden, hofft der Kanzler.

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Wien – Am Wochenende haben schließlich insgesamt 400.000 Menschen in Österreich eine Corona-Schutzimpfung erhalten. Speziell in den vergangenen Tagen hatte man aufs Tempo gedrückt: Mehr als ein Viertel der bisher verabreichten Impfdosen zum Schutz vor Sars-CoV-2 – exakt 101.581 – war zwischen Dienstag und Freitag injiziert worden.

Der Freitag war auch der bisherige Rekordtag seit Impfbeginn. An diesem Tag wurden 38.784 Personen geimpft, davon haben 8874 bereits die für eine Vollimmunisierung erforderliche zweite Dosis erhalten. Den Zahlen des Gesundheitsministeriums zufolge sind damit 4,4 Prozent der Bevölkerung zumindest teilgeimpft, 2,58 Prozent haben einen vollständigen Impfschutz erhalten (Stand: 27. Februar).

Geht es nach der Bundesregierung, könnte die Impfung künftig der Freibrief dafür sein, an Veranstaltungen teilnehmen oder reisen zu können. Wobei Österreich ganz klar eine europäische Lösung anstrebt – nicht ohne Eigeninteresse: Mit einem sogenannten grünen Impfpass nach israelischem Vorbild könnte zumindest in der EU wieder Reisefreiheit hergestellt werden. Kanzler Sebastian Kurz hofft, somit auch die Tourismussaison mit ausreichend ausländischen Gästen retten zu können. Ein solcher Pass wäre nach jetzigem Stand der Diskussion eine digitale Lösung auf dem Handy. Damit daraus kein Impfzwang abgeleitet werden kann, sollen auch bereits erfolgte Infektionen sowie aktuelle Testergebnisse als Beleg für die Reisefreiheit hochgeladen werden können. Auf europäischer Ebene sind vor allem Staaten mit einem starken Tourismuszweig vehement dafür, auf der Bremse stehen etwa Deutschland und Frankreich.

Quarantänenotwendigkeiten könnten damit vollständig abgebaut werden. Ziel ist es, dass der Nachweis von Testung oder Impfung nur die Einreiseschranke darstellt, denkbar ist aber auch, dass bei längerem Aufenthalt weitere Tests notwendig werden. (völ, 1.3.2021)