Sebastian Kurz war laut eigenen Angaben mit dem israelischen Premier Netanjahu wegen der möglichen gemeinsamen Beschaffung von Impfstoff in Kontakt.

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Wien/Jerusalem – Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) dürfte im Mai 2020 ein Angebot des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu zur gemeinsamen Beschaffung von Impfstoff abgelehnt haben. Das berichtet die "Financial Times" unter Berufung auf zwei österreichische Beamte. Ein Sprecher Kurz' hat den Bericht am Sonntag bestätigt.

Demnach hätten "Kurz, Netanjahu und andere" ursprünglich vorgehabt, gemeinsam Impfstoff zu beschaffen – und zwar noch bevor die EU den gemeinsamen Ankauf der Impfdosen im Juni beschlossen hat. Die Vereinbarung mit den anderen Mitgliedsstaaten beinhaltete allerdings auch, keinen Impfstoff außerhalb der EU-Beschaffung zu besorgen.

Netanjahu bestätigt "Gespräche"

Ein Sprecher Netanjahus bestätigte auf STANDARD-Anfrage, dass es Gespräche zwischen ihm und Kurz gab und gibt – darüber hinaus wolle man aber keine Auskunft geben.

Israel ist mit seiner Impfkampagne internationaler Spitzenreiter: Die Hälfte der Bevölkerung hat bereits mindestens eine Dosis erhalten. Der Staat hat sich gemessen an seiner Einwohnerzahl besonders viel des Vakzins von Biontech/Pfizer gesichert. (sefe, sterk, 1.3.2021)