Laut Außenamtssprecher Ned Price sind die USA bereit, den Wiener Atomdeal mit dem Iran wiederzubeleben.

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Washington – Im Atomstreit mit dem Iran hat die US-Regierung ihre Bereitschaft zu Gesprächen bekräftigt. Man sei weiterhin bereit, in einen "bedeutenden" diplomatischen Austausch zu treten, um die beidseitige Rückkehr zu den Verpflichtungen aus dem Atomdeal (JCPOA) von 2015 zu ermöglichen, sagte US-Außenamtssprecher Ned Price am Montag. "Wir sind nicht dogmatisch mit Blick auf die Form und das Format dieser Gespräche."

Absage von Iran wegen Sanktionen

Price äußerte sich einen Tag nachdem der Iran einen EU-Vorschlag für ein informelles Treffen mit den USA abgelehnt hatte. Die USA müssten zuerst ihre Sanktionen aufheben, erklärte das iranische Außenministerium am Sonntag. Die US-Regierung reagierte "enttäuscht".

Price betonte am Montag, dass sich an der Bereitschaft, mit iranischen Vertretern zusammenzukommen, nichts geändert habe. "Dogmatisch" sei die US-Regierung lediglich mit Blick auf das Ziel, dass es "dem Iran nicht erlaubt werden darf, in den Besitz einer Atomwaffe zu kommen".

EU versucht zu schlichten

Aus dem deutschen Außenministerium hieß es am Montag, die deutsche Regierung habe die "vorläufige Absage" des Iran zur Kenntnis genommen. "Wir sind mit allen Parteien im Gespräch und arbeiten gemeinsam mit Frankreich und Großbritannien weiter darauf hin, dass konstruktive Gespräche zwischen den aktuellen JCPOA-Teilnehmern und den USA zustande kommen", hieß es. JCPOA ist die offizielle Abkürzung für den Wiener Atomdeal (Joint Comprehensive Plan of Action), der den Iran am Bau von Atomwaffen hindern soll.

Der damalige US-Präsident Donald Trump hatte die Vereinbarung 2018 aufgekündigt und neue Sanktionen gegen den Iran verhängt, unter denen die Wirtschaft des Landes massiv leidet. Der Iran hat sich seinerseits schrittweise von seinen Verpflichtungen aus dem Abkommen zurückgezogen. (APA, 2.3.2021)