Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) erwartet schärfere Maßnahmen im Bezirk Hermagor.

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In Kärnten bereitet man sich nach einer entsprechenden Ankündigung aus dem Gesundheitsministerium auf mögliche Ausreisetests für den Bezirk Hermagor vor. Wie Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) am Dienstag in einer Videokonferenz mit Journalisten sagte, seien die Tests ein Teil von zahlreichen anderen Maßnahmen im Bezirk, etwa zusätzlichen Testungen von Infizierten. Diese hätten ergeben, dass viele auch knapp vor Quarantäne-Ende noch ansteckend waren.

Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 664

Mit Dienstag lag die Sieben-Tage-Inzidenz laut Ages im Bezirk Hermagor bei 664, also deutlich über dem Wert von 400, ab dem Ausreisetests verhängt werden sollen. Kaiser sagte, er habe bereits vom Landeshauptmann-Kollegen Günther Platter (ÖVP) Informationen über die Maßnahmen, die in Tirol angewendet werden, angefordert. Diese will man am Donnerstag in den Gremien in Kärnten besprechen und an das Gesundheitsministerium weiterleiten, damit dort die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden können.

In Hermagor gelten seit voriger Woche zahlreiche andere Maßnahmen, um die Neuinfektionen im stark von der britischen Virusmutation B.1.1.7 belasteten Bezirk unter Kontrolle zu bringen. Eine davon ist, Infizierte zwei Tage vor Ablauf der Quarantäne noch einmal zu testen: "An manchen Tagen hatten wir 60 bis 70, bis hin zu fast 80 Prozent, die noch infektiös wären", berichtete Kaiser, der das auf die britische Virusmutation zurückführt. Er könne sich auch vorstellen, dass solche Tests kärntenweit eingeführt werden: "Auch wenn man dazusagen muss, dass Hermagor mit Abstand die höchste Durchseuchung mit der britischen Virusmutation hat."

Als positiv hob Kaiser eine hohe Durchimpfungsrate im 18.000 Einwohner zählenden Bezirk hervor. Nach Abschluss der Immunisierung der für eine Impfung angemeldeten Personen in Alten- und Pflegeheimen hätten mit vergangener Woche Donnerstag bereits alle angemeldeten 1.300 der insgesamt 1.500 über 80-Jährigen im Bezirk, die nicht in Heimen wohnen, zumindest ihre erste Teilimpfung bekommen. Man sehe nun, dass es im Bezirk Hermagor nun nicht mehr so schlimme Erkrankungsverläufe gebe. Gut ausgelastet seien auch die Teststationen im Bezirk, "Lieblingszeitpunkt" für Tests sei montags um 8 Uhr. (APA, 2.3.2021)