Kaum zu bekommen: RX 6800, RTX 3080 und die anderen Modelle der neuen Grafikkarten-Serien von AMD und Nvidia.

Foto: Sapphire

Wer sich dieser Tage einen neuen Rechner anschaffen oder einen bestehenden PC mit einer aktuellen Grafikkarte ausrüsten möchte, hat ein Problem. Und zwar ein teures. Eine Kombination aus Chipmangel und Kryptohype sorgt dafür, dass AMD, Nvidia und ihre Partnerfirmen nur geringe Mengen der im Herbst vorgestellten RX-6000- und RTX-3000-Modelle ausliefern können. Auch die kürzlich gestartete RTX 3060 war binnen weniger Sekunden vergriffen.

Die geringe Verfügbarkeit hat die Preise massiv in die Höhe schießen lassen. Oft liegen sie beim Doppelten der Herstellerempfehlung. Verschärft wird die Situation durch "Scalper", die mithilfe von Bots versuchen, neue Kontingente zu erwerben, um sie teurer weiterzuverkaufen. Nvidia reagiert mit der Herstellung dezidierter Kryptomining-Karten und Treiberbeschränkungen. Ob diese Maßnahmen, die von vielen als PR-Stunt gesehen werden, fruchten, bleibt abzuwarten.

Umsatz stieg trotz knapper Verfügbarkeit massiv

Zahlen aus Deutschland zeigen nun aber, dass viele Nutzer offenbar bereits sind, für Grafikkarten viel tiefer in die Tasche zu greifen. Im vierten Quartal 2020, welches das wichtige Weihnachtsgeschäft umfasst, stieg der Umsatz mit Grafikkarten laut GfK um 64 Prozent im Vergleich zu 2019. Diese Entwicklung steigerte sich im Jänner gar auf ein Plus von 94 Prozent. Bei besserer Verfügbarkeit hätte das Wachstum noch einmal deutlich höher ausfallen können.

Durchschnittlich 956 Euro wurden zu Jahresbeginn pro Grafikkarte ausgegeben. Der Betrag liegt 31 Prozent über den Nennpreisen der Karten bei ihrer Markteinführung.

Hinsichtlich einer Verbesserung der unbefriedigenden Situation schließt sich die GfK der Prognose vieler Branchenkenner an. Es dürfte noch "einige Monate" dauern, ehe sich die Lage wieder entspannt. Verschiedene Beobachter rechnen frühestens im Sommer mit signifikanten Steigerungen des Liefervolumens. (gpi, 3.3.2021)