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In der Mobilfunkbranche scheint während des Pandemiejahrs 2020 viel passiert zu sein. Magenta berichtete schon vergangene Woche von einem Anstieg der Datennutzung um 35 Prozent. Darin scheint der Netzbetreiber jedoch nicht allein zu sein. Denn auch der Hot-Mutterkonzern Ventocom spricht von gestiegener Nachfrage nach klassischer Sprachtelefonie und mehr Datennutzung. Im Vergleich zu 2019 konnte der im Magenta- und Drei-Netz eingemietete Mobilfunkanbieter zudem einen Nutzerzuwachs um elf Prozent verzeichnen.

Insbesondere in den Lockdown-Phasen habe es einen hohen Anstieg der Sprachminuten gegeben, im Jahresdurchschnitt sei die Nutzung um 26 Prozent gewachsen. Aber auch die Internetnutzung legte um 36 Prozent zu, während der Lockdowns konnte zudem ein Wechsel von den unterwegs genutzten mobilen Daten zu Breitbandprodukten beobachten werden, sagte Ventocom-Chef Michael Krammer am Mittwoch.

Kritik und Anpassungen

Mit mehr als einer Million Kunden in Österreich erreicht der Anbieter – zu dem neben Hot auch die Marken Liwest Mobil und Rapid Mobil gehören – derzeit einen Marktanteil von 7,5 Prozent. Im Prepaid-Bereich sollen es sogar 29 Prozent sein.

Erst kürzlich kritisierten die CEOs der drei Netzbetreiber (Magenta, A1, Drei) das bevorstehende Telekomgesetz (TKG) und drohten damit, dass die Investitionen im Land zurückgehen könnten, da sich die Rahmenbedingungen stark verschlechtern würden. Während Magenta-Chef Andreas Bierwirth noch auf Nachbesserungen hofft, hält Krammer die Neuerungen nicht für tragisch. Zwar gehe er noch von Anpassungen aus, man wolle sich jedoch nicht auf Dinge konzentrieren, die das Unternehmen hemmen.

Weitere Investitionen

Magenta kündigte zudem an, den Ausbau des eigenen 5G-Netzes voranzutreiben. Mit Ende 2020 habe man bereits 1.200 Standorte erschließen und demnach 40 Prozent der Haushalte und Betriebe versorgen können. Noch dieses Jahr will der Konzern diese Bemühungen ausweiten und "bis zu 50 Prozent der Haushalte und Betriebe Österreichs versorgen". Einen landesweiten Ausbau des Netzes plant Magenta hingegen erst für 2023. Der STANDARD berichtete.

5G-Tarife seien für Hot derzeit jedoch noch kein Thema, das Netz sei aktuell nämlich noch nicht massentauglich. Man gehe davon aus, dass entsprechende Angebote ab kommendem Jahr ins Programm aufgenommen werden können. (red, 3.3.2021)