Frauenministerin Susanne Raab und Arbeitsminister Martin Kocher sprechen von einem "Rekordbudget" für Frauenförderung.

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Wien – Dem Arbeitsmarktservice (AMS) stehen für sein Frauenprogramm heuer 60,5 Millionen Euro zur Verfügung. Es sei dies ein Frauenförderbudget "in noch nicht dagewesenem Umfang", sagte Arbeitsminister Martin Kocher in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Frauenministerin Susanne Raab (beide ÖVP) am Mittwoch. Im Vorjahr hatte das AMS rund 55 Millionen Euro für Frauenförderung zur Verfügung, 2016 waren es erst 38 Millionen Euro.

Wenige Tage vor dem Weltfrauentag am 8. März unterstrich Raab, dass Frauen im Bereich des AMS heuer überproportional gefördert werden. Das Förderziel 2021 beträgt für sie 50 Prozent, und das sind, so Kocher, um 3,5 Prozentpunkte mehr, als ihr Anteil an der Arbeitslosigkeit beträgt. Es handle sich um "positive Diskriminierung" oder auch "Affirmative Action" für Frauen am Arbeitsmarkt, "und das halte ich für gut und richtig so in der derzeitigen Situation", betonte der Arbeitsminister.

AMS-Kinderbetreuungshilfe wird ausgebaut

Konkret können heuer 1.600 Frauen eine handwerklich-technische Ausbildung absolvieren. Es gibt Beratungen in Frauen- und Mädchenberufszentren und Hilfe beim Wiedereinstieg nach der Babypause. 2020 haben rund 20.000 Frauen an diesen speziellen Programmen teilgenommen. Ausgebaut wird auch die AMS-Kinderbetreuungshilfe. Die Höchsteinkommensgrenze, um bis zu 300 Euro rückerstattet zu bekommen, steigt hier von 2.300 auf 2.650 Euro. Davon sollen etwa Krankenpflegerinnen oder Chemikerinnen mit höherem Einstiegsgehalt profitieren.

Fakt sei nämlich, dass die Belastung für Frauen in der Corona-Pandemie überdurchschnittlich angestiegen sei, weil sie vermehrt in besonders betroffenen Branchen wie Gastronomie oder Beherbergung arbeiten, so Kocher. Raab erinnerte daran, dass hier auch bereits Beschlossenes helfe, etwa die unlängst präsentierte Aufstockung des Familienhärtefonds um 50 Millionen Euro. (APA, 4.3.2021)